Weltreise

Winter ade

Winter ade

13. Februar – 15. März 2023

Frankreich – Spanien – Portugal

Nachdem wir nun schon soooo lange aus Afrika zurück sind und unsere Reiselust im Herbst des letzten Jahres leider mehrmals vom MANni vereitelt wurde, sind wir nun endlich wieder unterwegs, wenn auch nur in Europa.

Aber eins nach dem anderen:

Das letzte Jahr haben wir mehrheitlich in der Schweiz verbracht – mangels Gewöhnung an kalte Temperaturen im Winter manchmal schlotternd, dann aber mit den steigenden und gar afrikanischen Temperaturen im Sommer glücklich und zufrieden … das Fernweh kann aber auch das nicht stillen …

Wenig sind wir mit MANni unterwegs – im Mai nach Deutschland, wo wir zum Geburtstag von Detlef eingeladen sind und übergangslos in den Geburtstag von Armin hinüberfeiern können … im Juni an die Abenteuer Allrad in Bad Kissingen, wo wir mehrere alte Reisebekannte treffen … von da weiter nach Österreich, wo wir zum runden Geburtstag der Gisela eingeladen sind … im September nochmals nach Österreich, wo Peter seinen Vortrag über unsere Saharaexpedition nach mehreren coronabedingten Verschiebungen endlich halten kann … von da möchten wir eigentlich direkt weiter nach Spanien und Portugal – so auf jeden Fall der Plan. Und wie es so ist, Planung und Ausführung sind nicht immer deckungsgleich …

Denn damals hat es angefangen, der Spätsommer, Herbst und Winter 2022, der bei uns nur als weitere Abfolge von Pech, Pannen und Pleiten in die Geschichte eingehen wird – auf jeden Fall, was unseren sonst so zuverlässigen Reisegefährten betrifft. Eine (kurze) Zusammenfassung: in 2021 hatten wir in Lusaka (Sambia) ein defektes Ventil für die Anhängerbremse austauschen lassen. Schon damals sind gewisse Ungereimtheiten aufgetaucht. Da wir ja sowieso keinen Anhänger anhängen können, sind diese Ventile also von keinem Nutzen und können, wie erlebt, zu Problemen führen – also raus damit, was im Sommer in der Schweiz auch erledigt wird. Wie sich jedoch herausstellt, ist das nicht eben die beste Idee – denn, was unterdessen fast sicher feststeht, wird der Überdruck der vorderen Bremsen über eines der beiden Ventile gewollt oder ungewollt zuverlässig entlüftet. So kommt es, dass wir im September 2021 auf dem Weg nach Österreich schon nach wenigen Kilometern auf der Autobahn in einem Tunnel stehen bleiben, da die Vorderbremsen nicht ganz lösen, überhitzen, zu qualmen beginnen und schlussendlich festgehen. Der kilometerlange Stau, den wir so verursachen, wird sogar im Radio durchgegeben … MANni wird zur Werkstatt geschleppt und schon bald können wir wieder losfahren – Auswirkung der Blockierung beseitigt und Ursache des Defekts unbekannt. Wird aber kaum gleich wieder passieren und herausfinden können wir das ja nur, wenn wir wieder fahren … Von Österreich geht es dann über Italien in Richtung Spanien – auf einem Pass in den Ligurischen Alpen qualmt es dann nicht nur, die ganzen Bremsen vorne sind so überhitzt, dass die Simmenringe den Geist aufgeben und das Öl der beiden Planetengetriebe so gar nicht umweltfreundlich im Erdreich versickert … gemerkt hat Armin beim Fahren überhaupt nichts! Also wieder abschleppen, wieder Werkstatt (dieses Mal natürlich in Italien) … leider sind nicht nur die Dichtungsringe hinüber, die gesamten Bremsen inklusive Bremstrommeln etc. sind kaputt. Ersatzteile sind nicht alle zu bekommen und so entscheiden wir uns nach fast einer Woche, MANni in die Schweiz schleppen zu lassen. Das Besorgen der benötigten Ersatzteile gestaltet sich schwierig, aber endlich, nach ca. zwei Monaten, ist alles da, wenn auch massiv teurer als noch vor Kurzem und kann eingebaut werden. Zur Sicherheit hat Armin noch einen Temperatur- und Druckfühler gekauft, der ebenfalls montiert wird. Die folgenden kurzen Testfahrten verlaufen unterschiedlich, meist jedoch ohne Probleme. Für uns und die Werkstatt sehr unbefriedigend, denn – wo ist der Fehler im System??? MANni verbringt gefühlsmässig im Winter mehr Zeit in der Werkstatt als Zuhause … Irgendwann scheint der Fehler dann doch eruiert zu sein – die Leitung eines Ventils, welches ebenfalls bremstechnisch von Bedeutung ist, verschwindet irgendwo im Chassis nach hinten … wohin genau, ist noch nicht klar, aber es ist anzunehmen, dass sie zu einem der Anhängerventile geführt hat und bei deren Demontage verschlossen wurde … also eine provisorische Entlüftung einbauen und siehe da – nun sind wir doch schon ca. 3000 km gefahren und hatten keine Probleme mehr … auf jeden Fall nicht mit den Bremsen. Und was lernt Mann nun daraus? Never touch a running system!

Nach diesem «kurzen» Exkurs wieder zurück zum Reisen.

Am 13. Februar ist es endlich soweit: wir fahren wieder los 😀! Über Genf geht es zuerst mal nach Frankreich. Langsam ziehen wir nach Süden, wobei wir nicht immer die Hauptrouten benutzen. Wunderschön sind die Gegenden durch welche sich die kleineren Strassen schlängeln und nach einer höhentechnisch anspruchsvollen Fahrt durch die Gorges du Tarn, weil Tunnels und Felsüberhänge zum Teil knapp hoch genug für unseren MANni sind, landen wir zum x-ten Mal auf unserem Lieblingsplatz oberhalb von Millau. Und bleiben gleich mal für drei Nächte hier stehen. Spaziergänge und eine kleinere Velotour (wir nennen seit letztem Sommer zwei Klappelektrovelos unser Eigen 😀 versüssen uns den Aufenthalt und für fliegerische Unterhaltung ist auch gesorgt – die Gänsegeier gleiten elegant durch die Lüfte, die Gleitschirmpiloten versuchen, es ihnen gleichzutun 😉 …

Immer weiter geht es nach Süden und immer weiter steigen die Temperaturen – zeitweise zeigt unser Thermometer angenehme 24 °C: der Frühling lässt grüssen 😀! Nur die höheren Berge der Pyrenäen trüben das frühlingshafte Bild ein wenig – hier wird auf den Hängen, welche wie im Alpenraum eher spärlich mit der benötigten weissen Pracht gesegnet sind, auf oft schmalen Schneebändern noch fleissig Ski gefahren und manch ein See glänzt mit einer geschlossenen Eisdecke …

Spanien, wir kommen – und dieses Mal lassen wir Barcelona weder links noch rechts liegen, sondern stürzen uns mitten hinein 😀. Wir stellen uns auf einen älteren und überteuerten Campingplatz etwas ausserhalb der Metropole hin und fahren an den nächsten beiden Tagen mit dem Zug ins Zentrum. Wie auch in anderen Städten benutzen wir den Hop-on-hop-of-Bus, welcher uns in die Nähe der zu besuchenden Attraktionen bringt. Da wir nicht eben die begeistertsten Städte- und Kulturfreaks sind, beschränken wir uns auf die absoluten Highlights.

Am ersten Tag besuchen wir als erstes die weltberühmte Sagrada Família, das Lebenswerk des legendären Architekten Antoní Gaudí. Dieses irrwitzige Bauwerk ist nach wie vor eine riesige Baustelle – hohe Bauabschrankungen rundherum behindern den freien Blick und das Fotografieren, riesige Baukräne, welche neben und zwischen den Türmen in den Himmel ragen, stören das kolossale Bild … einerseits ein faszinierendes Monumenalwerk, andererseits hat es in unseren Augen aber auch etwas Abstossendes – für mich fühlt sich dieses nie fertig werdende Gebäude wie ein Fremdkörper in seiner Umgebung an. Ausserdem verkommt dieses sicher einzigartige Werk zu einer reinen Touristenattraktion und der (Weiter-)Bau verschlingt Unmengen von Geld, welches sinnvoller in den armen Ländern dieser Welt eingesetzt werden könnte … Wir besichtigen diese «must see once in your live»-Kathedrale nur von Aussen, muss man sich doch für eine Besichtigung inklusive Führung einige Tage vor dem Besuch anmelden … an eine solche weise, weite Vorausplanung denken wir Banausen natürlich nicht und für die nächsten beiden Tage ist ausgebucht  😉 …

Der nächste Gebäudekomplex, den wir besuchen, gefällt uns viel besser. Es handelt sich hierbei um das Hospital de Sant Pau, ein im katalanischen Jugendstil erbautes ehemaliges Krankenhaus, welches es sogar auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste geschafft hat (was das zuvor erwähnte Bauwerk bis jetzt nicht geschafft hat 😉. Wir schlendern fasziniert durch die verschiedenen Gebäude und sehen uns die interessanten Ausstellungen an, welche informativ über den damaligen Krankenhausbetrieb und Stand der Medizin erzählen. Sicher jederzeit einen Besuch wert 😀.

Für den Nachmittag haben wir eine Führung durch den ebenfalls weltberühmten und gerühmten Park Güell gebucht (hier ist erstaunlicherweise nicht ausgebucht 😉 – leider, angesichts der vielen deutschsprachigen Besucher nicht ganz verständlich, werden diese nur in Spanisch oder Englisch angeboten (auf jeden Fall bei diesem Anbieter) … Auch hier haben wir anhand der Beschreibungen in den Reiseführern eigentlich mehr erwartet und sind dementsprechend etwas enttäuscht … der Sightseeing-Bus bringt uns dann wieder ins Zentrum zurück und nach einigen Tapas und einem Glas Wein nehmen wir etwas frustriert, aber doch auch ein wenig versöhnt den Zug zurück …

Der zweite Besuchstag, welcher uns zu den beiden wichtigsten Häusern Gaudís führt, gefällt uns dann wesentlich besser. Auch das Gotische Viertel mit seinen engen Gassen ist nach unserem Gusto und wäre eines ausgedehnten Bummels würdig – wir beschränken uns am Abend jedoch auf einen kleinen Abstecher und geniessen Tapas und Wein, während unsere Füsse eine wohlverdiente Pause einlegen dürfen 😉 – der Zug bringt uns später abermals zu unserem Haus auf Rädern zurück …

« von 3 »

Ich bin ganz erstaunt, wie viele Touristen, auch viele Asiaten, zu dieser Jahreszeit Barcelona besuchen – gar nicht auszudenken, wie es hier in der Hochsaison zu und her geht und wie lange angestanden werden muss …

Genug der Kultur und des Grossstadtrummels – uns zieht es wieder in die Natur und so stehen wir schon bald auf einem kleinen Sandplatz am Mittelmeer … nach zwei ruhigen Tagen und Nächten geht es zu einem Strand südlich von Alicante, wo zwar nach unserer Ansicht zu viele Weissware rumsteht, sich jedoch Bekannte von uns vorübergehend «niedergelassen» haben … wir geniessen die gemütlichen, jedoch von einem kühlen Wind begleiteten Tage und die angenehme Gesellschaft unserer temporären Nachbarn hier …

Seit unserer Abreise sind erst zwei Wochen vergangen und wieder einmal muss ich feststellen: ein interessanter und willkommener Nebeneffekt des Reisens ist für mich, dass die Zeit gefühlsmässig langsamer vergeht als zuhause 😀 … sind wir nicht schon mindestens einen Monat unterwegs???

Mittlerweile ist es März geworden und die Schmutzwäsche hat den Rand meines blauen «Waschfasses» erreicht – höchste Zeit, den zu entlasten … da wir uns hier in einer touristisch gut erschlossenen Gegend aufhalten, gibt es auch Selbstbedienungs-Waschsalons – und nach einer Stunde nennen wir einen Berg wieder sauberer und frisch duftender Kleider und Tücher unser Eigen …

Je weiter wir nach Süden kommen, desto mehr lässt der Frühling grüssen: Schmetterlinge tanzen durch die laue Luft, bunte Blumen leuchten um die Wette, die grossen Blüten der Mandelbäume strahlen von weiss über rosa bis pink in der warmen Sonne, die Vögel zwitschern ihre fröhlichen Melodien und die warmen Kleider verschwinden immer mehr im Schrank … wir werden sie sicher nochmals hervorkramen, spätestens bei unserer Rückkehr im April …

Unser geliebtes Naturschutzgebiet Cabo de Gata ist in «Griffnähe» und so stehen wir schon zwei Tage später auf der Verlängerung der «Strandpromenade» bei La Fabriquilla. Ich habe immer noch die Postkarten für die Enkel und Armins Mutter im Gepäck und so kommen unsere eflizzer wieder einmal zum Einsatz – es ist immer wieder erstaunlich, wie sich eine Strecke wie Gummi in die Läge zieht, wenn man nicht motorisiert, sondern mit der eigenen Muskelkraft unterwegs ist – na ja, etwas an Unterstützung haben wir, aber das ist sicher legitim, sind wir ja auch nicht mehr 30 😉 …

Das kleine Restaurant hier gleich um die Ecke, welches nur am Wochenende geöffnet hat und jeweils zum Bersten voll mit Spaniern ist, gibt es immer noch und wir reservieren uns vorsorglich einen Tisch für Sonntagmittag. Leider ist der Tisch im Innern und so «müssen» wir am späteren Nachmittag einen kleinen Strandspaziergang unter die Füsse nehmen, so dass wir den Apéro doch noch vor dem Restaurant an der Sonne geniessen können 😉.

Eigentlich ist es nicht gestattet, hier zu stehen – offensichtlich wird es aber immer noch während der Nebensaison geduldet und so werden wir nicht weggeschickt. Nach vier Nächten, am 06. März, räumen wir freiwillig den Platz und dislozieren an einen unserer nächsten Lieblingsplätze, nach La Isleta. Hier bleiben wir jedoch nur kurz für das Mittagessen stehen und fahren zur nahe gelegenen Praya Playazo – noch so ein Lieblingsplatz 😀! Erstaunlich wenig Wohnmobile stehen hier rum, was uns jedoch nicht daran hindert, uns schön gerade hinzustellen – es könnte ja sein, dass wir für die Nacht bleiben … nach dem obligaten Spaziergang zur Burgruine gleich neben dem Hauptstrand kann ich es nicht verkneifen und stürze mich in meine Badehose – das Wetter ist sonnig und warm, der Wind ist heute gnädig … und so bin ich auch schon bald im doch eher erfrischenden Nass des Mittelmeers zu finden … wo mir Armin auch bald Gesellschaft leistet – HERRLICH 😀!

Nach langem hin und her entscheiden wir uns, das Risiko doch nicht einzugehen und hierzubleiben (das Campieren resp. Übernachten im Schutzgebiet an den Strandparkplätzen ist streng verboten) und stellen uns auf einen öffentlichen Parkplatz am Rand von La Isleta. Natürlich sind wir nicht alleine und überragen unsere mobilen Nachbarn um Einiges 😉 … War es an diesem schönen Montag warm und fast windstill, beginnt der Wind währen der Nacht heftig am MANni zu rütteln und am Dienstagmorgen ist der Himmel trüb und wolkenverhangen, gar ein paar Regentropfen trommeln auf unser Dach ☹️. Somit ist für heute ein weiteres Bad im kühlen Nass gestrichen. Uns hält nichts mehr hier und MANni muss eh mal für kleine Jungs – also fahren wir zur uns schon aus Hymerzeiten bekannten Entsorgungsstelle bei der Tankstelle an der Autovia.

Unser nächstes Ziel heisst Granada – nicht weil wir die Alhambra (nochmals) besuchen möchten, sondern weil Armin vor wenigen Tagen festgestellt hat, dass das rechte Planetengetriebe der Vorderachse offensichtlich «Nachwehen» vom grossen Schaden im Herbst hat und am nicht ausgewechselten Simmenring Öl verliert ☹️ – ausserdem ist das Endrohr des Auspuffs endgültig durchgerostet und droht, uns demnächst zu verlassen … eine MAN Werkstatt muss her und die beste der Gegend befindet sich in Granada – ausserdem liegt die Stadt auf dem Weg nach Córdoba, wo ich unbedingt die Mezquita besuchen möchte …

Im Verlauf des Nachmittags sind wir bei MAN in Santa Fe bei Granada und sogleich kümmert sich jemand um uns. Schon bald steht MANni in der Werkstatt – das Planetengetriebe hat nur wenig Öl verloren, das Niveau gibt keinerlei Anlass zur (momentanen) Sorge. Natürlich muss es weiterhin im Auge behalten werden und zur Sicherheit nehmen wir noch zwei Liter Öl mit … ein weiterer Mitarbeiter nimmt sich den Auspuff vor – ein altes Auspuffrohr wird gekürzt, das Endstück abgetrennt und an der richtigen Stelle wieder angeschweisst, es wird geschliffen, angepasst und geschweisst … da legt sich jemand richtig ins Zeug 😀, was natürlich seine Zeit braucht. Und so geht es heute dann auch nicht mehr weit … ein kleiner Stausee, ein Restaurant und ein paar Parkplätze – mehr braucht es nicht, um einen gemütlichen Abend ohne Kocherei und mit einem Glas Wein sowie eine ruhige Nacht zu verbringen 😉 – obwohl, so ganz ruhig ist es nicht die ganze Nacht, denn irgendwann beginnen die Hunde zu jaulen … zum Glück beruhigen sie sich wieder und Friede kehrt wieder ein 😉 …

Der weitere Weg nach Córdoba führt uns durch Olivenplantagen, soweit das Auge reicht. Im Flachen, an den Hügeln, in den Tälern – Oliven, Oliven, Oliven! Schon bald nach dem Mittag erreichen wir die Stadt und stellen uns auf den nicht eben günstigen, jedoch zur Erkundung der Sehenswürdigkeiten ideal gelegenen Stellplatz hin. Und da es erst früher Nachmittag ist (Mittagszeit in Spanien 😉, zudem noch regnerisch, könnte es sein, dass sich gerade jetzt weniger Touristen auf Sightseeingtour befinden … bewaffnet mit Regenschirm und Rucksack trotzen wir dem feuchtem Wetter und besichtigen den alten Königspalast mit seinen Gärten (erst als wir schon fast durch sind, neigt sich der Spanische Mittag seinem Ende zu, was sich auch gleich bemerkbar macht), ersteigen den Glockenturm der Kathedrale von Córdoba (193 Treppenstufen – sportlich wie wir sind 😉 und schlendern staunend und fasziniert von den Ausmassen und dem friedlichen Beieinandersein von maurischen (heisst arabischen) und christlichen Gottessymbolen durch die Hallen der Mezquita 😀! Und auch hier lassen wir den gelungenen Kulturabstecher mit den obligaten Tapas und Wein zu Ende gehen … viva España!

« von 2 »

Und wieder ruft die Natur – durch Zufall, da falsch navigiert (ich) und ebenso falsch gefahren (Armin), landen wir, nachdem die wohl schmale, aber gute Strasse zunehmend löchrig und dann gänzlich ohne Belag daherkommt, in einer Sackgasse … ein Holzerplatz mitten im Pinienwald, ruhig, friedlich, einsam … ein perfekter Platz für uns. So perfekt, dass wir gleich noch am Samstag hier stehen bleiben, einen Spaziergang machen und nur von einzelnen weiteren Personen «besucht» werden.

Auf dem Weg hierhin passieren wir die Kleinstadt Constantina, welche eine verkehrstechnische Kuriosität ihr Eigen nennt: da im Zentrum die Strasse nur einspurig befahren werden kann, ist hier sinnigerweise Einbahnverkehr, natürlich in der Gegenrichtung. Da gleichzeitig die Spur in unsere Richtung offensichtlich für grosse Fahrzeuge überhaupt nicht zu befahren ist, dürfen LKW und Busse noch in der falschen Richtung durch die enge Gasse und um das unübersichtliche Eck fahren – was zwangsläufig in der einen oder anderen Richtung zu unfreiwilligem und mehr oder weniger gekonntem Manövrieren führt …

Hier in der Sierra del Norte ist man auf Wohnmobile eingestellt und so stehen wir schon bald mitten in einem Dorf an der Entsorgungsstelle. Und da es hier im Hinterland sicher das bessere Wasser gibt als in Stadt- oder Meeresnähe, wird auch gleich noch der Frischwassertank gefüllt …

Nachdem wir uns in den letzten Tagen nicht entscheiden konnten, ob wir wieder südwärts an der Algarve oder doch eher auf der Höhe von Lissabon nach Portugal einreisen möchten, sind wir uns nun einig – wir gehen an die Algarve. Und so steuern wir die Küste bei Huelva an, wo wir zwei ruhige Nächte und einen dazwischenliegenden sonnigen Tag mit langem Spaziergang am kilometerlangen Sandstrand verbringen. Leider ist hier vor einiger Zeit ein Delphin (oder kleiner Wal) verendet und der Kadaver liegt auf dem Sand. Trotzdem ist die kleine Strandbar der ideale Ort, um gemütlich den Apéro zu geniessen – sommerliche Kleidung unabdinglich 😉 …

Am 14. März, einen Monat nachdem wir dem Winter entflohen sind, erreichen wir die Grenze zu Portugal und gewinnen dadurch am heutigen Tag eine Stunde 😀 – Portugal befindet sich in einer anderen Zeitzone.

Nun stehen wir auf dem Parkplatz eines wiederum kilometerlangen Sandstrandes, wo es zu dieser Jahreszeit noch toleriert wird, zu stehen, erregen wie immer die Aufmerksamkeit unserer Nachbarn, geniessen die Sonne (Schatten ist ebenfalls willkommen), spazieren auf hellem Sand an den roten Klippen vorbei (der Stand heisst ja auch Playa dos Tomates), kontrollieren unseren Reisegefährten, machen kleinere Reparaturen, wechseln die Bettwäsche, sortieren die fast 1000 bis jetzt gemachten Fotos, schreiben diese Zeilen … die Arbeit geht uns definitiv nicht aus 😉!

Leider sind die Wellen hier am Atlantik eher hoch, so dass wir vorläufig auf ein erfrischendes Bad verzichten …

Hasta luego amigos und goodby, rafiki yetu! Kwaheri kwa sasa …

 

Gesamtstrecke: 3455.35 km

 

 

 

 

 

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