Weltreise

Unbekanntes und Altbekanntes

19.12.2023 – 25.01.2024

Malawi – Mozambique – Zimbabwe – Mozambique – Südafrika

Der Regen, auf den hier alle am Lake Malawi warten, setzt endlich ein – die ganze Nacht hindurch prasselt es auf unser Dach und am Morgen steht die Wiese zwischen uns und dem See unter Wasser. Bis am Abend müssen wir aufpassen, dass wir keine nassen Füsse kriegen, wenn wir unser Haus verlassen …

Die Weihnachtstage stehen vor der Tür und somit möchte ich noch Getränke und Frisches einkaufen. Paul, der Besitzer des Kingfisher Inn, fährt am Mittwoch sowieso in die nahe Stadt Mangochi und ich darf und kann mitfahren. So komme ich zu Gemüse und Eier zum Malawi-Preis, nicht zum Touristen-Preis – perfekt 🙂 !

Am Donnerstag stossen Frank und Angela zu uns und wir verbringen zusammen gemütliche Tage hier am See. Für eine Nacht leistet uns auch ein Paar aus Österreich Gesellschaft und mit Mario aus dem Baselbiet, welcher schon lange in Afrika lebt und mit seiner Malawischen Frau Linda und deren Töchtern und dem Enkel hier das Zelt aufgeschlagen hat, plaudern wir länger.

Am Sonntag, dem 24. Dezember, verlassen wir den Lake Malawi und fahren die ca. 100 Kilometer entlang den malerischen Hügeln im Süden von Malawi zum Liwonde Nationalpark. Unterwegs passieren wir einige Check Points der Polizei, werden jedoch selten angehalten. Das Liwonde Safari Camp ist super schön am Rand des Nationalparks gelegen und wir finden einen schönen Schattenplatz unter einem grossen Baobab. Angela und Frank, welche getrennt von uns gefahren sind, trudeln etwas später ebenfalls ein.

Am Weihnachtstag machen wir uns alle selber ein Weihnachtsgeschenk – am Morgen geht es mit einer Gruppe “lokaler” Inder in einem motorisierten Ausflugsboot auf eine Flussfahrt auf dem Shire. Um zum und durch den Schilf- und Wasserliliengürtel am Ufer zu gelangen, müssen wir zuerst auf Sandsäcken bis zum seichten Wasser balancieren, dann werden jeweils zwei oder vier “Passagiere” in einem Einbaum von vier barfüssigen (!) Männern durch das knietiefe Wasser und die Pflanzen zum Flussufer und zum Boot geschoben … nach dem Ausflug heisst es also, das Ganze in umgekehrter Reihenfolge zurück 😉 …

Die fast zu lange, aber gemütliche Fahrt lässt uns viel Zeit, die verschiedenen Vögel und wenigen Säugetiere zu suchen und beobachten – Reiher, Schlangenhalsvögel, Kormorane, Graueisvögel, Braunkopfliest, Zwergfischer, Bienenfresser, Gabelracken, Fischadler und wie sie alle heissen … dazu noch Hippos, Wasserböcke, Impalas, Warzenschweine und zwei Elefanten.

Am Nachmittag geniessen wir zu Viert einen Gamedrive im Nationalpark – Elefanten sehen wir keine mehr, jedoch wiederum Warzenschweine, Impalas, Wasserböcke, viele Vögel und ausserdem noch Kudus, Buschböcke, Büffel und als Highlight des Tages zwei faulenzende Löwinnen – unser Guide hat gewusst, dass sie am Morgen dort unter dem Baum waren und in der Hoffnung, dass sie immer noch da sind, fährt er uns verbotenerweise dorthin – unerlaubt, da wir die Piste verlassen müssen und das ist nur den Ragern “on duty” erlaubt … und zu guter Letzt entdecken wir noch einige der recht seltenen Säbel- oder Rappenantilopen.

Die Natur hier ist wunderschön – von grünen Flussufern über Steppenflächen, sandigen Passagen hin zu subtropischem, üppigem Wald – einfach schön 🙂 !

Am zweiten Weihnachtstag verlassen wir das “Unterland” – es geht hoch in die Berge, nach Zomba. Geplant ist, beim Casa Rossa, einer Lodge mit Campingmöglichkeit am Rande der Stadt, zu bleiben – wenn denn die beiden grossen Fahrzeuge dort überhaupt Platz finden, denn die zwei Campsites sind unter Bäumen und am Hang gelegen … nachdem Frank seinen grossen Manitu souverän durch das nicht eben zu breite Tor und rückwärts in die Site manövriert hat, fährt Armin mit dem kleineren MANni vorwärts “Nase an Nase” vor den KAT – gut kennen die beiden Männer ihre Fahrzeuge so gut … denn wir hätten weiter oben nur dann hineinfahren können, wenn ein schräg stehender Baum gefällt worden wäre …

Hier, auf über 1000 Meter Höhe, ist es kühler und wir geniessen nach der schwülen Hitze am See nicht nur das, sondern auch die gute Italienische Küche – Sivia und Mark, die Besitzer des Casa Rossa, sind Italiener 🙂 !

Am Mittwochmorgen, noch bei Sonnenschein, machen wir mit Angela und Frank zusammen einen Besuch auf dem sehenswerten Markt unten in der Stadt. Über Mittag verschlechtert sich das Wetter zusehends und die nachmittägliche Taxifahrt auf das Zombaplateau hinauf fällt buchstäblich ins Wasser – es schüttet wie aus Kübeln, blitzt und donnert und wir sehen von der angeblich wunderschönen Landschaft – gerade mal nichts L. Auf dem Weg aufs und vom Plateau fallen uns die schwer mit Holz beladenen Fahrräder auf, welche von ihren Besitzern mühsam und Meter um Meter, den Fuss unter dem Hinterrad als Bremse benutzend, im stömenden Regen ihre bis zu 50 Kilogramm schwere Last die zum Teil steile und überschwemmte Strasse hinunter befördern …

Wie als Entschädigung für das miese Wetter können wir noch einem speziellen Ereignis beiwohen – die “Queen of the Night”, eine Kaktusart, welche ihre grossen, weissen, trichterförmigen Blüten jeweils nur für eine einzige Nacht erblühen lässt, macht uns die Ehre 🙂 !

Am nächsten Tag fahren wir über Blantyre, wo wir auf dem Parkplatz des Shoprite Franz aus Österreich kennen lernen, weiter in Richtung Grenze zu Mozambique. Heute Nachmittag sind wir zu Dritt unterwegs, wobei Franz und wir fahren zusammen weiter, Frank kommt etwas später hinterher – kurz bevor Frank und wir nach Süden weiterfahren und Franz sich nach Norden wendet, finden wir einen Platz nach der Brücke über den Fluss Shire, auf der grossen Wiese bei einer Bar, wo wir die Nacht verbringen können – inklusive Verhandlung über den Preis, der von kostenlos bis unverschämt teuer reicht, sich jedoch auf einem vernünftigen Niveau einpendelt,  Schlummertrunk mit den einheimischen Barbesuchern und gut bewacht vom Police Check Point am Ende der Brücke, welcher sich in Sichtweite befindet … und während wir auf Angela und Frank warten, möchte natürlich jeder von uns “supported” werden – ich erkläre dem Bittsteller, dass wir erstens nicht ganz Afrika unterstützen können, zweitens durch unsere Reisen schon einiges an Finanzen liegen lassen und drittens, seine Kollegen Schlange stehen würden, um ebenfalls einen Obulus zu erhalten … die vier bis fünf Männer, welche sich tatsächlich in einer Reihe hintereinander aufgestellt haben, nicken zustimmend und grinsen breit 😉 …

Armin und ich verabschieden uns am nächsten Morgen zeitig von Franz – wir möchten nicht zu spät los, um möglichst früh die Grenze nach Mozambique zu erreichen … und schon am frühen Nachmittag stehen wir neben dem Campingplatz der Kukutana Lodge am Sambesi in Tete – neben der Campingwiese, da diese nach dem vielen Regen der letzten Tage ziemlich aufgeweicht ist und MANni doch tiefere Spuren hinterlässt, als Armin dort hineinfährt – Frank merkt das dann auch …

Was uns hier im Westen von Mozambique sofort auffällt: ob Gross oder Klein, ob Zivil oder Polizei – jeder möchte von den reichen weissen Touristen etwas zu essen, zu trinken oder einfach nur Bares …

Nach nur einer Nacht hier am Sambesi verlassen wir Mozambique schon wieder – es geht weiter nach Zimbabwe. Immer noch sind wir mit Angela und Frank unterwegs, fahren jedoch getrennt und treffen uns irgendwann am Nachmittag, irgendwo wieder …

Auch heute sind wir relativ schnell durch den Zoll, wobei uns wieder auffällt, dass die Leute auf der Mozambique-Seite ziemlich aufdringlich und “klebrig” sind, in Zimbabwe werden wir hingegen nicht belästigt …

Direkt nach der Grenze biegen wir links auf eine staubige Piste ab – dicht entlang der Grenze führt diese durch eine schön grüne und hügelige Landschaft nach Süden. Die weit verstreuten Dörfer auf der rechten Seite der Piste mit ihren schilfbedeckten Rundhütten machen einen erstaunlich aufgeräumten und sauberen Eindruck – auf der linken Pistenseite, scharf an der Grenze, gibt es hingegen keine Häuser und wir sehen immer wieder Schilder und Markierungen, welche vor Landminen warnen … Spuren des schrecklichen Bürgerkriegs, welcher Mozambique über Jahre erdulden musste …

Die in grossen Teilen erstaunlich gute Piste schlängelt sich durch Wald und Weideland, über kleine Bäche und Flüsse, hinauf und hinunter … bis es plötzlich, mitten im Nirgendwo, von steiniger Piste auf neuen Teerbelag geht! Sanft führt die Strasse zum Fluss hinunter, wo die alte Brücke vor einigen Jahren den Wassermassen nicht Stand halten konnte und durch eine neue ersetzt wurde …

Hier machen wir halt und warten auf unsere Freunde, welche eigentlich nicht weit hinter uns sein können, denn vor kurzem hatten wir noch Funkkontakt mit ihnen … nachdem sie aber nicht auftauchen, machen wir uns wieder auf die Reifen und freuen uns über den schönen Teerbelag – wie befürchtet und erwartet währt diese Freude nicht lange und wir holpern über eine nun steinige und schlechtere Piste weiter …

Erst am späten Nachmittag, nachdem wir wieder am Pistenrand eine Pause gemacht haben, gesellen sich Angela und Frank zu uns. Nun müssen wir nur noch vor der Dunkelheit einen Platz für die Nacht finden – nicht eben einfach hier im Wald und dann noch für zwei grosse Fahrzeuge … direkt neben der Piste werden wir dann doch noch fündig – ein Stück relativ ebene, genügend trockene Wiese, wo es genug Platz hat – und da es gerade mal nicht regnet, können wir den “Sundowner” draussen geniessen … dachten wir, denn sobald wir die Stühle aufgestellt und den Gin Tonik im Glas haben, beginnt es nass zu werden … Schutz finden wir unter dem schnell und provisorisch aufgespannten, nicht ganz wasserdichten Sonnensegel von Frank, bevor wir uns zum Essen und für die Nacht in unsere fahrenden Häuser verziehen …

Bis wir am nächsten Morgen bei Ruwangwe Teer erreichen, verschlechtert sich die Piste noch mehr und wir sind froh, haben wir gleich zu Beginn den Reifendruck reduziert … nachdem die Reifen wieder aufgepumpt sind, schweben wir glücklich weiter in Richtung Süden. Die Landschaft ist grandios: grosse, zum Teil ursprüngliche Wälder, Ackerbau, Weideland und Berge – à propos Ackerbau, hier pflügen die meisten Leute noch mit von Ochsen gezogenen Pflügen oder, wenn es kleinere Parzellen sind, von Hand …

Irgendwann schliessen wir auf Frank auf, der am Morgen schon früher losgefahren ist, und streben gemeinsam dem heutigen und für das Jahr 2023 letzten Ziel zu – World’s View, ein Aussichtspunkt bei Troutbeck, hoch über der Kante, welche das Hochland von Zimbabwe vom Tiefland trennt … die Aussicht erinnert uns an den Platz bei Lubango in Angola, lange ist es her … was für ein traumhafter Platz, um Silvester zu verbringen 🙂 !

Bevor es jedoch so weit ist, heisst es – es gibt noch was zu tun! Unsere Schublade, welche Lebensmittel wie Kaffeebohnen, Nudeln, Reis, Mehl, Zucker, Salz, Essig und Öl beinhaltet, respektive deren Pushlock-Schloss, hat die heutigen Pistenstrapazen nicht überstanden und als wir die Türe öffnen, kommen uns Nudeln und Kaffeebohnen entgegen – zum Glück sind bei den Behältern von Zucker und Salz die Deckel noch drauf, Essig- und Ölflaschen noch ganz und dicht … Frank hat da grössere Sorgen – sein KAT verliert Luft (nicht in den Reifen) und Getriebeöl  🙁 … dazu noch die Sorgen mit den (viel zu) alten Reifen … zum Glück hat ihm unser Freund Dave, der Reifenhändler aus Durban, schon neue Reifen nach Musina in Südafrika liefern lassen …

Nach einem (trotz der Sorgen) gemütlichen, wenn auch etwas kühlen Abend am Feuer verschlafen wir wie so oft den Jahreswechsel  …

So schön es hier beim World’s View auch ist – schon am nächsten Morgen geht es weiter … die zum Teil steile, rote Erdpiste hier hinauf ist stellenweise feucht, rutschig und ausgewaschen – wir möchten nicht riskieren, dass es noch nässer wird, denn immerhin ist immer noch und auch hier Regenzeit … so geht es langsam und vorsichtig wieder den Berg hinunter nach Troutbeck und weiter in Richtung Mutare. Auf dem Weg dorthin trennen sich unsere Wege, nachdem wir zwölf Tage zusammen unterwegs waren – Angela und Frank möchten noch in Mutera einkaufen gehen und weiter nach Chimanimani ganz im Osten, dann von dort direkt nach Musina, wo die sechs neuen Reifen auf Manitu warten … während wir noch Grate Zimbabwe (die grösste Ruinenstadt und Namensgeberin des unabhängigen, heutigen Staates) in der Nähe von Masvingo besuchen und dann weiter nach Ponta do Ouro ganz im Süden von Mozanbique fahren möchten. Gute Weiterreise und wir sehen uns im Sommer in Europa wieder …

An der Grenze zu Zimbabwe haben wir anscheinend etwas nicht erledigt, was nun unterwegs am einzigen Tollgate, welches wir passieren, zu einer Verzögerung für uns und einem Stau für die nachfolgenden Fahrzeuge führt … gewissenhaft haben wir das Visum bezahlt, die Pässe und das Carnet gestempelt, die Versicherung haben wir auch … nur hat uns niemand gesagt, dass wir in diesem Land Road Tax zahlen müssen … hier holen wir das etwas umständlich nach und zu unserem Glück wird uns nur die Strecke von diesem Tollgate bis zur Grenze bei Sango verrechnet, 20 USD anstatt 150 USD für die gesamte Strecke 😉 …

Nach einer ruhigen Nacht neben einer kleineren Piste und einer schönen Fahrt über Hügel und an grossen Granitfelsen vorbei kommen wir schon am Mittag in Great Zimbabwe an. Nachdem es gestern sonnig und heiss war ist das Wetter heute und hier sehr unbeständig – so beschliessen wir, den Ruinen schon am Nachmittag unsere Aufwartung zu machen, in der Hoffnung, dass es weiterhin bewölkt und nicht regnerisch ist … denn wer weiss, wie es morgen sein wird? Bewaffnet mit guten Schuhen und Regenschirm marschieren wir los – nach ca. drei Stunden kehren wir mit eben diesen, unterdessen triefend nassen Utensilien, jedoch beeindruckt von dem, was wir hier gesehen und erfahren haben, zurück in unser trockenes, fahrendes Haus, welches neben den permanent aufgebauten Zelten auf dem “Campingplatz” des Great Zimbabwe Hotels auf uns gewartet hat …

Mozambique und Ponta do Ouro, wir kommen 🙂 ! Bevor wir jedoch das Land am Indischen Ozean erreichen, liegt ein langer und ermüdender Fahttag vor uns … es sind zwar “nur” ca. 320 Kilometer, was eigentlich schon viel ist, wenn man mit einem LKW unterwegs ist – was es jedoch äusserst mühsam und langsam macht, sind die 150 Kilometer schlechter, zum Teil nasser und ausgefahrener Piste durch den Wald bis zur Grenze … ganze neun Stunden Fahrt, ohne grosse Pausen, werden es heute … kurz nach 17 Uhr erreichen wir die Grenze bei Sango/Chicualamala, welche um 18 Uhr ihre Tore schliesst … einen so unkomplizierten und zügig erledigten Grenzübertritt haben wir, so viel ich mich erinnern kann, hier in Afrika noch nie erlebt 🙂 … leider wird es heute danach doch eher schwierig, einen geeigneten Platz für die Nacht zu finden …

Die Gegend, durch welche wir in Richtung Küste fahren, ist ziemlich flach, dicht mit Busch bewachsen und spärlich bewohnt. Erst nachdem wir den Limpopo überquert haben, nimmt die Besiedlung und Bevölkerung sprunghaft zu. Kurz vor Maputo nehmen wir die Strasse nach Marracuene, welche wir schon im Dezember 2019 zur Küste genommen haben. Leider ist bei der Lodge, wo wir damals gestanden sind, kein freier Platz für uns und so stellen wir MANni auf den eventuellen zukünftigen Campingplatz im ummauerten Hof eines neuen Hotels hin – nicht eben der schönste Platz, aber es ist schon spät und da in Südafrika diese Woche noch Schulferien sind und wir, wie üblich, keine Reservation haben, müssen wir nehmen, was wir kriegen …

Am Samstag, den 06. Januar 2024, gehen wir in Maputo einkaufen, bevor wir zur südlichsten Ortschaft in Mozambique fahren. Dort werden wir schon von Martin, unserem ehemaligen Tauchlehrer, erwartet – natürlich habe ich uns angemeldet, da wir wissen, dass der grosse Campingplatz gleich neben der Tauchschule nicht mehr existiert und wir deshalb nicht wissen, wo wir uns nun hinstellen können … wie wir erstaunt und erfreut zugleich feststellen, hat sich das Unterkunftangebot des Dive Centers massiv vergrössert und zudem steht seit kurzer Zeit auch eine kleine, eingezäunte Fläche direkt hinter der kleinen Düne den Campern, welche hier absteigen, zur Verfügung …

Die ersten beiden Tage sind ausgefüllt mit Reinemachen – unterbrochen von einer kurzen Refresher-Poolsession mit Luca, dem momentanen Tauchinstruktor des Underwater Explorer. Martin darf leider wegen eines erst vorletztes Jahr entdeckten Herzfehlers nicht mehr tauchen und ist nun für die Buchung der Unterkünfte zuständig … wie wir schon im Pool feststellen, fehlt er uns mit seiner unkomplizierten und fröhlichen Art … und bei den Tauchgängen an den nächsten drei Tagen fehlt er uns noch mehr, und nicht nur er – auch Matthias, unser Reise-Adoptivsohn, fehlt uns … es ist nicht mehr dasselbe Tauchen, denn obwohl wir qualifizierte Taucher sind, sind wir nach vier Jahren wieder Anfänger, uns fehlt schlicht die Routine – und so sind wir doch etwas enttäuscht, dass Luca als Instruktor und Simoné als Divemaster mehr mit sich selber beschäftigt sind, ihren Interessen unter Wasser nachgehen und uns “im Stich” lassen … schade! Was uns hingegen sehr freut ist, dass Tito immer noch Skipper ist und Carlito und Venacio auch noch mit dabei sind 🙂 …

Am Sonntag, den 14. Januar, dem letzten Abend hier in Ponta, machen wir mit allen zusammen einen netten Braaiabend, bevor es am nächsten Morgen Abschied nehmen heisst …

Das Wetter hat sich zunehmend gebessert – es regnet zwar zwischendurch immer noch, aber überwiegend zeigt sich die Sonne und es wird jeweils heiss …

Wir sind seit Ponta do Ouro auf unserer “Besuchstour” durch das südliche Afrika und somit heisst unser nächstes Ziel – Margate 🙂 ! Hier in der Nähe, genauer in Ramsgate, durften wir vom 12. März bis 13. April 2021im Haus von Claudia und Res residieren. Nicht nur die beiden möchten wir hier besuchen, auch die gesamte Familie Wenger sowie Nicolette und Wolfgang, welche wir damals kennen gelernt haben, sind in der Gegend zu Hause und sie alle möchten wir gerne wiedersehen.

Dieses Mal sind wir nicht in Ramsgate “stationiert” – wir dürfen mit MANni auf dem Gelände von Sweetdale, welches Wenger’s gehört, stehen, fast genau dort, wo unser Grosser 2021 während unserem Aufenthalt in der Schweiz gestanden ist. Und dieses Mal nehmen wir uns für die Tage hier ein kleines Mietauto – so sind wir flexibel mobil 😉 …

Wir geniessen die Tage hier und sind uns wieder einig, dass uns die Gegend und das Klima hier gut gefallen … was uns wiederum dazu verleitet, das neue Projekt auf Sweetdale, das Serenity Hills Estate, etwas näher unter die Lupe zu nehmen 😉 …

Sam zeigt und erklärt uns, was in den nächsten Jahren hier entstehen soll – ein Estate mit Einfamilienhäusern, einem Clubhaus mit Wellness, Pool, Tenniscourt, Bowlingbahn, Beachvolleyballplatz, Cafeteria, Restaurant (das Packshed beim Haupteingang besteht schon länger, es soll jedoch noch ein weiteres dazukommen), Putz- und Waschservice, Medical care, Arzt, rund um die Uhr Security etc. – ideal also, um hier das Seniorenalter zu verbringen … ausserdem befinden sich Einkaufsmöglichkeiten, Therapien und Spitäler sowie Golfplätze in der näheren Umgebung … ein wirklich interessantes Projekt.

Während der Zeit hier an der South Coast (f)ressen wir uns durch die Tage – wir sind bei Claudia und Res eingeladen, gehen mit ihnen auswärts essen, lernen Seline und Ueli, ebenfalls Schweizer, kennen und sind gleich auch bei ihnen eingeladen, treffen Sybille und Roland im Packshed, gehen bei Nicolette und Wolfgang brunchen, können auch am Mittag dem Seafood nicht widerstehen … sobald wir von hier weg sind, heisst es: wieder weniger reinhauen 😉 …

An unserem letzten Tag machen wir einen Ausflug zum Oribi Gorge und zum Lake Eland Game Reserve, wo wir uns waghalsig über die schmale Hängebrücke zum Aussichtspunkt Eagle’s Nest und auch auf die ins Nichts gebaute Aussichtsbrücke wagen … wir sehen Giraffen, Gnus, Impalas, Springböcke, Blessböcke und viele Vögel – leider sind wegen dem Regen einige der Pisten gesperrt und unser kleiner Hyundai ist auch nicht ganz so geländegängig, wie es wünschenswert und nötig wäre …

Über die Autobahn geht es wieder nordwärts – als nächstes besuchen wir Dave in Hillcrest, Durban, und gehen – das muss wirklich aufhören 😉 – mit ihm auswärts essen … er hat uns freundlicherweise beim Misty Ridge B&B, bei Robroy, wo wir auch schon übernachtet haben, ein Zimmer reserviert, denn hier gibt es keine Möglichkeit, wild zu stehen und Campingplätze gibt es auch nicht … wir können es uns also richtig gemütlich machen, denn wir erhalten das einzige Cottage des B&B, mit grossem Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer … und zur Abwechslung es regnet wieder einmal …

Das super Frühstück verspätet sich – erst um 8:30 Uhr können wir unseren zweiten Kaffee geniessen (den ersten gibt es im MANni), da von 6:30 bis 8 Uhr Power Cut war, der Strom also abgestellt wurde … hier in Südafrika leider an vielen Orten ein alltägliches Übel 🙁 …

Am Dienstag geht es in die Midlands und somit wieder auf 1300 Meter hinauf – unterwegs machen wir in Piggly Wiggly halt, einer Ansammlung von Kleider-, Wohnassesoires-, Souvenier-, Grillzubehör- und Möbelgeschäten inklusive Restaurant, Café und Dinosaurierfusspuren …

Weiter geht es in die Höhe – das Hochland in Richtung Johannesburg und Pretoria liegt auf 1300 bis 1700 Meter! Hier finden wir dann auch ein Stück nach der Ortschaft Winterton einen ruhigen Platz neben der ehemaligen Bahnlinie, inmitten Weide- und Ackerland, wo wir nach einem feuchten/nassen Tag eine kühle Nacht verbringen …

Auch am nächsten Morgen hängen die Wolken tief, der Regen hält sich jedoch zurück … wir fahren über Bergville in Richtung Harrismith und sehen plötzlich das Hinweiseschild für “Little Switzerland”, ein Ressort am Fuss der (heute nicht zu sehenden, da verhüllten) Drakensberge – hier sind wir auch schon eingekehrt und haben uns gefragt, was abgesehen von den Plakaten, welche das Matterhorn, den Vierwaldstättersee und andere Bilder aus der Schweiz zeigen, das mit unserem Land zu tun haben soll???

Weiter geht es nach Kestell, Reitz, Heilbron, Sasolburg und Parys (die Wegweiser nach Frankfort, Newcastle oder Bethlehem lassen wir unbeachtet, wer will denn schon von Südafrika direkt nach Deutschland, England oder gar ins Palästinensische Autonomiegebiet???) zum heutigen Ziel auf dem Weg zum Africanswiss beim Hartbeespoort Dam: das Eastco Camp am Fluss Vaal. Hier sind wir auch schon zweimal gestanden, es ist schön, hat zwei saubere Swimmingpool, saubere Ablutions und eine kostenlose Waschmaschine – leider ist die moderne Maschine momentan ausser Betrieb, aber die schon bald antik anmutende Waschmaschine erledigt ihren Job zu meiner vollen Zufriedenheit – immer noch einfacher und sauberer als von Hand 😉 …

Auch heute sind nur vereinzelte weitere Gäste hier, von welchen die Männer den Nachmittag sitzend und das Wasser im Auge behaltend neben ihren Fischerruten am Flussufer verbringen – wir erleben, wie zwei riesige Welse so dumm sind, den ausgeworfenen Köder zu schlucken 😉 … Petri heil!

Wir beide können den Abend wieder einmal draussen verbringen, denn die aufziehenden Gewitter driften an uns vorbei und lassen nur ganz vereinzelt Tropfen auf unsere Häupter fallen … im Freien schmeckt die zweitletzte Portion Raclette vom Stöckli in Affoltern mindestens nochmals so gut … Fondue gibt es dann ein anderes Mal 😉

 

Ggoodby, rafiki yetu! Kwaheri kwa sasa …

 

 

Gesamtstrecke: 3709.9 km

 

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2 Kommentare

  1. Heinz Näpfer Heinz Näpfer
    28. Januar 2024    

    Ein toller Reisebericht. Das lässt mich 60 Jahre zurückdenken, in den Jahren 1964/65 arbeitete ich in Kapstadt/Stellenbosch. War eine schöne und interessante Zeit.

    • Penny & Armin Penny & Armin
      29. Februar 2024    

      Danke für das Kompliment. Sicher hat sich in den letzten sechzig Jahren vieles geändert, ist aber immer noch schön und erlebnisreich.
      Liebe Grüsse aus Namibia

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