24.09. – 01.11.2024
Schweiz – Südafrika – Namibia
Die wenigen, oft verregneten Monate in der Schweiz sind schnell vorbei und schon bald ist es soweit: es geht zurück nach – Südafrika! Jawohl – obwohl unser MANni in Namibia eingestellt ist, fliegen wir zuerst mal nach Südafrika – genauer gesagt an die South Coast. Hier werden wir für einen Monat bleiben. Wie schon 2021 dürfen wir im Haus von Claudia und Res in Ramsgate wohnen 🙂 – vielen Dank euch beiden!
Vom Haus von Claudia und Res aus hat man eine sensationelle Sicht auf den Indischen Ozean und obwohl die Hauptsaison vorbei ist, sehen wir immer wieder Wale und Delfine – mal nah, dann wieder weit draussen 🙂 … und viele Schiffe, grössere und kleinere, welche langsam ihren Weg durch die Wellen nach Süden oder Norden pflügen …
Dass wir zum ersten Mal ohne MANni im südlichen Afrika sind, hat natürlich seinen Grund: als wir im Januar hier waren, haben wir uns das neue Projekt der Familie Wenger auf ihrer ehemaligen Bananenfarm «Sweetdale» angeschaut. Hier entsteht in den nächsten Jahren eine Wohnüberbauung, ein Estate mit dem schönen Namen «Serenity Hills». Hier kann Mann und Frau, alt oder jung, schwarz und weiss, Südafrikaner oder Ausländer, ein Stück Land erwerben, auf welchem dann, je nach Grösse des Grundstücks, ein kleineres oder grösseres Haus gebaut wird. Da es sich um ein Estate handelt, ist die Architektur, das heisst der Grundriss und das Aussehen des Hauses, mehrheitlich gegeben.
Um es kurz zu fassen: wir haben uns im Februar entschlossen, hier ein Haus zu kaufen und noch in Namibia den Kaufvertrag unterschrieben 🙂 ! Nun, da der Baustart erfolgt ist, möchten wir natürlich den Fortschritt mit eigenen Augen sehen und nicht nur auf den Fotos, welche wir immer mal wieder von Sam erhalten.
In den dreieinhalb Wochen, welche wir in Margate/Ramsgate verbringen, können wir miterleben, wie Wände hochgezogen werden, das Dach betoniert wird, wir können noch kleinere Spezialwünsche anbringen – und uns auf unseren neuen, grosszügigen und modernen Dritt- (oder Viert-?) -wohnsitz freuen.
Ausserdem nutzen wir die Zeit, um eine Bankverbindung aufzubauen, eine Versicherung abzuschliessen, Möbel auszusuchen und zu bestellen, welche dann auf Abruf geliefert werden sollen … und wir haben endlich mal die Gelegenheit, den berühmten Nachtmarkt auf Sweetdale, welcher an jedem letzten Freitag im Monat stattfindet, zu besuchen 🙂 ! Hier erbeuten wir auch einen ersten «Einrichtungsgegenstand» für unser neues Zuhause: ein grosses, dunkles Ngunifell, welches dann unseren Wohnzimmerboden verschönern wird … 🙂 . (Nguni ist eine typische, alte, grosse Afrikanische Rinderrasse).
Wann wir genau einziehen können, ist noch nicht sicher – als wir Südafrika Ende Oktober in Richtung Namibia verlassen, heisst es immer noch, dass Dezember 2024 möglich ist … wir rechnen jedoch eher mit Januar 2025 – nous verrons.
Das Wetter an der South Coast ist im Oktober immer sehr windig – dieses Jahr ist es zudem noch aussergewöhnlich kühl und so sitzen wir mehrheitlich mit langen Hosen und in einen warmen Pullover gehüllt im Haus …
Am 21. Oktober verlassen wir unsere zukünftige Basis im Süden und fahren in Richtung Johannesburg. Unterwegs sehen wir die Spuren, welche der Schnee, der vor wenigen Wochen hier gefallen ist, hinterlassen hat – an den Bäumen sind viele Äste, auch dickere, abgebrochen, ganze Bäume sind entwurzelt und die hohen, dünnen Eukalyptus neigen ihr Haupt gen Boden …
Wir sind gemütlich unterwegs, versuchen in Pietermaritzburg eine «traffic register number» zu erhalten, damit wir im Dezember bei unserer geplanten Rückkehr ein Auto einlösen können (geht aber leider nicht, müssen wir an der Küste, in Port Shepstone beantragen 🙁 ), machen für unseren Esszimmertisch und die dazu passenden Stühle in einer Zweigstelle von Homewood in Piggly Wiggly eine Anzahlung, so dass diese noch dieses Jahr produziert werden, schauen uns die von Armin gewünschte Feuerschale an und verbringen eine Nacht bei unserem Schweizer Bekannten Mike im AfricanSwiss in der Nähe von Pretoria.
Einen Monat, nachdem wir nach Südafrika gekommen sind, verlassen wir das Land wieder – unser Grosser wartet schon sehnsüchtig auf unsere Rückkehr (oder sind es eher wir, die es kaum erwarten können?) 😉 …
MANni erwacht, wie erwartet, sofort zum Leben und schon bald sind wir auf dem Weg nach Windhoek – Armin gibt ordentlich Gas, denn er möchte so schnell wir möglich das Büro der Road Found Assosiation erreichen, damit wir die Road Tax erneuern können – wir haben nicht mehr viel Zeit, Schalterschluss ist am Freitag jeweils um 15:00 Uhr und es ist schon 14:20 Uhr … mindestens 20 Minuten Fahrzeit müssen wir einrechnen … aber es reicht und nachdem alles erledigt ist, heisst es noch einkaufen – bevor wir es uns für die erste Nacht zurück in Namibia im Urban Camp gemütlich machen.
Dieses Jahr herrscht in diesem eh sehr trockenen Land eine extreme Dürre – die meisten Bäume und Sträucher sind braun, das hohe Gras wiegt sich trocken und gelb im Wind … in weiten Teilen des Kontinents herrscht Trockenheit und wenn es dann doch mal regnet, sind es oft heftige Regenfälle, welche zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen … nicht nur die Menschen leiden, auch die Tiere finden kaum noch Wasser und Futter und das eine oder andere Land musste sich dazu entscheiden, mehr Antilopen, Giraffen, gar Elefanten und Rhinos zum Abschuss freizugeben … hier in Namibia soll das Fleisch an die notleidende Bevölkerung verteilt werden – Botsuana wollte auf einem anderen Weg versuchen, die Tierpopulation zu verringern und 20’000 Elefanten an Deutschland verschenken 😉 …
An unserem erstes Wochenende ist das Treffen der 4×4 Truck/Wohnmobile, an welchem wir 2019 schon teilgenommen haben. Da es dieses Jahr wieder im Raum Windhoek auf einer Farm stattfindet, fahren wir am Samstag dorthin. Einige der Anwesenden kennen wir schon, andere lernen wir heute kennen – auch Schweizer sind dabei, welche erst kürzlich die Westroute gefahren sind und so ergeben sich interessante Gespräche.
Mit Marion und Marcel aus dem Kanton Schwyz, welche wir im April kennen gelernt haben, geht es am Sonntag Nachmittag zurück zum Urban Camp – leider haben die jedoch keinen freien Platz für zwei Grosse und so geht es zusammen weiter nach Elisenheim.
Auch hier treffen wir auf – noch mehr Schweizer 😉 . Waren es in anderen Jahren überwiegend Deutsche, welche wir angetroffen haben, sind es jetzt mehrheitlich eigene Landsleute.
Marion und Marcel verlassen Elisenheim schon am Montag in Richtung Angola, wo sie zwei bis drei Wochen herumreisen, bevor sie rechtzeitig zum Christkindl-Markt am 23. November wieder in Elisenheim sein möchten … wir ziehen am Dienstag weiter in Richtung Süden, besuchen noch die Werkstatt vom Namib Truck Center, wo der im April vermurkste Ganghebel respektive der Dämpfergummi desselben ersetzt werden muss. Alle benötigten Ersatzteile haben wir aus Europa mitgebracht … und wie üblich dauert es … und dauert … und dauert … und obwohl der Chef heute höchst persönlich die Reparatur durchführt, wird es 17:30 Uhr, bis wir von Dannen ziehen können … zum Glück geht es heute nicht mehr weit – ca. 30 km nach Windhoek, im Golfresort Omeya, stellen wir uns, wie auch schon, bei Irmela und Bruno hin … aber da es doch schon ziemlich spät ist, verschieben wir das mitgebrachte und inzwischen traditionelle Fondue auf morgen …
Hier werden wir bis am Montag früh bleiben – dann kommen unser Sohn Stefan und Armin’s Schwester Monika hier an und zusammen wir werden zwei Wochen lang das Land unsicher machen 😉 … wir mit unserem MANni, sie mit einem Auto mit zwei Dachzelten …
… Goodby, rafiki yetu! Kwaheri kwa sasa …
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