Hello again
26.01. – 28.02.2024
Südafrika – Botsuana – Zambia – Namibia
Wir bleiben noch das Wochenende hier bei Mike im AfricanSwiss stehen und fragen uns schon zum wiederholten Mal, ob er nicht besser etwas zurückhaltender mit den Gästen über Gott und das Leben diskutieren sollte, über seine nicht immer leicht nachzuvollziehende Theorie, wie und warum wer wen trifft und warum das so sein muss … es könnte doch sein, dass einige genervt sind und nicht mehr kommen – das Geschäft läuft nicht immer gut, speziell nicht in dieser Zeit …
Am Montag packen wir wieder zusammen und weiter geht es. Wir sind schon weit im Norden von Südafrika, im sogenannten «Cradle of mankind», der Wiege der Menschheit. Viel Neues gibt es hier für uns nicht zu entdecken, da wir schon zweimal in der Gegend waren, und so düsen wir über die Autobahn der Grenze zu Botsuana bei Skilpadshek entgegen. Der Grenzübertritt erfolgt absolut problemlos und zügig, lediglich meine Bitte, für die Inspektion unseres Hauses die Schuhe auszuziehen, stösst auf Unverständnis – sie seien im Dienst und da sei es verboten, die Schuhe auszuziehen … wenigstens wird akzeptiert, dass in dem Fall doch bitte nur eine Person hineinkommt …
Erstaunt sind wir hingegen, dass es bei der Immigration von Botsuana neben den «normalen» Schaltern einen tiefer gelegenen für Rollstuhlfahrer sowie einen für Schwangere und Senioren gibt 😉 …
Ist die Landschaft im Südosten von Botsuana noch hügelig, wird es in Richtung Gaborone immer flacher und die oft über viele Kilometer schnurgerade Strasse wird links und rechts von Zäunen flankiert … ausserdem begleitet uns die gut unterhaltene Bahnlinie zuverlässig, obwohl wir über hunderte von Kilometern keinen einzigen Zug zu sehen kriegen … und über dutzende von Kilometern wird entlang der Strasse eine neue (Wasser-?)Leitung gebaut – eine gigantische Baustelle!
Im Verlauf des Tages überqueren wir (wieder einmal) den Wendekreis des Steinbocks in nördlicher Richtung. Und wie in den letzten Tagen ist es heiss – bis zu 38 Grad zeigt unser Thermometer … lediglich um Gaborone gibt es eine vorübergehende Abkühlung, ein Gewitter zieht über die Stadt.
Es wird ein langer Fahrtag – fast 500 Kilometer spulen wir heute ab und sind dem entsprechen müde, als wir endlich eine kleine Piste finden, neben die wir uns hinstellen können …
Nach einer heissen Nacht sind wir schon relativ früh «back on the road». Die Strasse bis nach Francistown ist gut ausgebaut, danach wird sie schmal, an den Rändern bröckelt der Teer und immer wieder muss den Schlaglöchern ausgewichen werden … sie zieht sich aber weiterhin schnurgerade durch den flachen Osten des Landes. Die Gegend ist dünn besiedelt und über weite Strecken sehen wir fast nur Akazienbüsche, welche später von Mopanebäumen abgelöst werden. Ganz erstaunt entdecke ich im zaghaft spriessenden Grün an der Seite der Strasse einige Exemplare einer Pflanze, die eigentlich nicht hierher gehört – Welwitschias 😮 … eine Pflanze, welche in der Namibwüste endemisch ist (oder sein soll) …
Unser heutiges Ziel ist Nata, wo wir uns auf den Camping der Nata Lodge hinstellen und den langen, eintönigen und wiederum heiss-schwülen Tag gemütlich im Restaurant ausklingen lassen …
Und es geht weiter nach Norden – in den Mopanewäldern im nördlichen Botsuana leben viele Elefanten – immer wieder sehen wir Knochen oder einen Schädel dieser grossen Tiere am Strassenrand liegen, natürlich ohne Stosszähne …
In den letzten Tagen hatten wir immer wieder Kontakt mit Chris und Detlef, unseren Deutschen Freunden. Bis vor kurzem hat es so ausgesehen, als ob wir sie dann irgendwo in Namibia treffen werden – ihr Abstecher nach Botsuana bringt es jetzt mit sich, dass wir sie schon in Kasane treffen können. Auf dem Platz der Chobe Safari Lodge steht nicht nur ihr MAN, sondern auch ein Steyr mit Deutschen Nummernschild und wir lernen Silvia und Gerd kennen.
Am späteren Nachmittag geniessen wir alle zusammen einen Bootstrip – dieses Mal auf dem Sambesi. Hier gibt es viel zu sehen – Elefanten, Büffel, Hippos, Giraffen, verschiedene Antilopen, Krokodile, Vögel … die Zeit vergeht schnell.
Mittlerweile ist es Februar geworden – obwohl unser Carnet de Passages eigentlich bis im Juli 2024 gültig ist, haben wir vorausplanend ein zweites Carnet mitgenommen, welches ab Februar 2024 datiert ist – so sind wir sicher, dass es mit dem Wechsel auch klappt, da wir das selber machen können … Dieses Zollpapier für das Fahrzeug ist immer ein Jahr lang gültig, ein ausländisches Fahrzeug darf aber auch nur für ein Jahr in der Zollunion des südlichen Afrikas sein, somit heisst es – immer gut rechnen und vorausplanen …
Grundsätzlich wäre es einfacher und auch günstiger, direkt von Botsuana nach Namibia zu reisen – wir machen aber nun einen Abstecher über Zambia, da Botsuana noch zur Zollunion gehört … knappe 180 US Dollar kostet uns der Spass für einen halben Tag in Zambia – dafür ist das Carnet nun gewechselt und da wir die Zollunion verlassen haben, wenn auch nur ganz kurz, kann MANni wieder für ein Jahr da bleiben …
Die Strasse von Kazungula nach Sesheke, knapp 140 Kilometer, ist zum Teil mit Schlaglöchern übersäht, zum Teil ganz ohne Belag und wir kommen nur langsam voran. Immer wieder kommen uns LKW mit ungewöhnlich breiter Ladung entgegen und wir müssen uns ganz schmal machen, um sie vorbeizulassen 😉 …
Am Morgen von Botsuana nach Zambia, am späteren Nachmittag von Zambia nach Namibia – noch nie in Afrika haben wir an einem Tag zwei Grenzen hinter uns gebracht …
Ich finde es immer wieder anstrengend, eine afrikanische Grenze zu passieren, heisst es ja nicht nur, bei der Immigration den Pass stempeln zu lassen, auch die Customs müssen be-, oft auch ge-sucht werden, damit MANni auch mit uns weiterreisen darf … und das auf beiden Seiten der Grenze … normalerweise geht das eher problemlos, wenn auch nicht immer schnell … was wir aber heute bei der Einreise nach Namibia erleben, gipfelt alle bisher gemachten Erfahrungen …
In Katima Mulilo sind wir schon zweimal von Namibia nach Zambia gereist – problemlos und schnell. Wir gehen also davon aus, dass es in der Gegenrichtung genauso schnell und problemlos gehen wird … weit gefehlt! Leider geraten wir beim Namibischen Zoll an einen jungen, übereifrigen und hochnäsigen Zöllner, welcher genüsslich seine Macht ausübt … und auch sonst werden hier dem arglos Reisenden Knüppel zwischen die Beine geworfen …
Wir stellen MANni ab und gehen zur Immigration. Dort heisst es, bevor unsere Pässe gestempelt werden können, müssen wir zur Gesundheitskontrolle …??? Also gehen wir ganz brav zum gezeigten Gebäude, wo uns an der Stirn die Temperatur gemessen wird (ein Wunder ist diese im normalen Bereich, bei der Hitze …) und wir einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen müssen (Covid lässt grüssen 😉 ) … zum Glück habe ich im MANni noch einige Einreiseformulare für Namibia und diese schon ausgefüllt – denn die müssen noch mit einem Stempel versehen werden, damit die Immigration sieht, dass wir gesund sind und sie uns ohne (gesundheitliches) Risiko ins Land hinein lassen dürfen …
Die erste Hürde ist somit mal genommen – nun zu den Customs. Und hier kommt nun der erwähnte junge Zöllner zum Einsatz … Carnet kennt er nicht, weiss nicht was damit machen – nachdem ihm Armin erklärt hat, wo was ausgefüllt und gestempelt werden muss, ist er offensichtlich etwas verärgert, dass er belehrt wird, und das auch noch von einem weissen Zivilisten … und sowieso, er muss zuerst unser Fahrzeug kontrollieren … ich mache dann mal auf und warte … als er nicht kommt, gehe ich ihn suchen und da heisst es, der LKW muss zuerst durch den Scanner … dort ist aber niemand zu sehen und ich muss wiederum auf die Suche gehen … ich werde zu einem Gebäude ganz am anderen Ende des Zollgeländes geschickt, dort soll ich mich im Büro melden … drei Damen sitzen faul im Schatten unter dem Vordach, welche der vier geschlossenen Türen jedoch in das richtige Büro führt, erfahre ich zuerst nicht … etwas genervt steht dann eine der Damen auf und es stellt sich heraus, dass sie den Scanner von hier aus bedient und kontrolliert … ich werde nach draussen geschickt, nur um bald darauf wieder hineingerufen zu werden, da sie einige Gegenstände im MANni nicht erkennen kann, wissen will, was das ist und mich dann noch fragt, ob ich US Dollar dabei habe – nein, tut mir ja sooo leid, habe ich nicht – sicher nicht ? – nein, wirklich nicht 😉 … also alles gut, Armin kann wieder aus dem Scanner herausfahren … der gute Zöllner ist mittlerweile dabei, bei einem anderen LKW das Führerhaus zu inspizieren und der etwas genervt scheinende Fahrer wartet derweil daneben in der prallen Sonne … nachdem der Zöllner hier fertig ist, nimmt er das Carnet und verschwindet damit im Büro … kurz darauf kommt er wieder zurück – das neue Carnet ist nun nicht, wie es sollte, auf der ersten, sondern auf der zweiten Seite gestempel???!!! … hoffentlich gibt das keine Probleme … und nun will er natürlich doch noch das Innere unseres Heims inspizieren … ich getraue mich mittlerweile nicht ihn zu bitten, die Schuhe auszuziehen und bleibe äusserst höflich, auch wenn es mir ausgesprochen schwer fällt … er öffnet Kästchen um Kästchen, Schublade um Schublade, will wissen, ob da die Toilette ist und was wir da im Schrank haben, was da verstaut ist und was dort … meint dann so ganz beiläufig, wir könnten ihm doch etwas geben, wir haben so viel, Geld oder so … tut mir leid, ich gebe aus Prinzip nichts in solchen Situationen und kann nicht immer wieder jeden unterstützen, auch wenn es uns wirklich gut geht … irgendwann ist gut, er scheint befriedigt zu sein, sieht keinen Grund, uns weiter zu schikanieren (so habe ich das empfunden), wir sind abfahrbereit – und stehen schon am Gate, da merke ich, dass wir ganz vergessen haben, die Road Fund zu lösen … also nochmals zurück und auch das noch erledigen … endlich, endlich, nach fast eineinhalb, sehr heissen und mühsamen Stunden sind wir in Namibia 🙂 ! Erhitzt und ermüdet stellen wir uns einige Kilometer ausserhalb von Katima Mulilo auf einen kleinen sandigen Parkplatz am Ufer des Sambesi, wo wir eine ruhige Nacht verbringen … zum Glück kühlt es in der Nacht immer gut ab.
Am nächsten Morgen geht es zum Einkauf in die Stadt, wo wir Chris und Detlef treffen, welche gestern direkt von Botsuana nach Namibia gereist sind … mit ihnen möchten wir zwei Tage im Mudumu Nationalpark auf dem schönen Camp 3 am Kwando verbringen. Dort waren wir schon mal, es ist traumhaft schön dort, hat Hippos und Elefanten, Zebras und Antilopen, Krokodile und Paviane, Vögel … und überhaupt keine Infrastruktur, ein richtiges Buschcamp 🙂 !
Wir geniessen die Abende am Lagerfeuer, erfreuen uns an den zahlreichen Hippos, welche direkt uns gegenüber den Tag faul im Wasser stehend verbringen, schmunzeln über die sich streitenden Paviane und die wie darauf antwortenden Hippos – seid mal ruhig, ihr Streithähne! – sind wachsam, als ein paar der massigen Tiere nahe ans Ufer kommen und uns aufmerksam beäugen, bestaunen die lange nicht mehr gesehenen wunderschönen Sonnenuntergänge … ein kleines Paradies 🙂 !
Gerne wären wir noch geblieben, aber nach zwei ruhigen Nächten geht es weiter – Chris und Detlef möchten nur wenige Kilometer weiter eine Campsite von Gondwana besuchen, uns zieht es in Richtung Etosha Nationalpark.
Die Strecke durch den Caprivi Streifen ist wie immer mühsam und eher langweilig – dafür kommt man gut voran. Wir steuern das Okacuito Camp am Okavango an, wo wir wiederum schön am Fluss stehen. Hier hat jeder Campsite seinen eigenen Kühlschrank und so komme ich endlich mal dazu, unseren Kühlschrank und die Kühltruhe abzutauen – höchste Zeit, so vereist wie das ist! Und wenn ich schon am Abtauen bin – das letzte Fondue für zwei Personen wird gleich (mit-) aufgetaut und am Abend verspeist … so fein 🙂 !
In Rundu möchten wir nicht nur Frisches aufstocken, auch eine SIM-Karte für Daten tagsüber sowie Telefonie ist gefragt, entweder eine neue Karte oder die alte aktivieren, wenn das geht … aber wie schon in Katima Mulilo stehen so viele Leute beim MTC Geschäft an, dass wir das auf später verschieben – geht ja auch ohne.
Auch hier im Norden von Namibia fährt man gefühlt stundenlang geradeaus, die flache Landschaft ist nicht wirklich interessant, eher eintönig und einschläfernd … bis am Abend erreichen wir ohne Zwischenfälle Tsumeb, wo wir uns auf den uns empfohlenen Camping des Kupferquelle Resorts hinstellen. Der riesige Pool (Olympibeckenlänge!) lädt geradezu zum ausgiebigen Schwimmen ein und die Enten, welche das Nass ebenfalls zu schätzen wissen, verziehen sich schon bald, nicht ohne verärgert in unsere Richtung zu schnattern …
Hier lernen wir zwei Motorradfahrer aus Deutschland kennen, Marion und Tom, welche, jede/jeder mit seinem eigenen Motorrad, soeben Westafrika hinunter gefahren und heute nach Namibia eingereist sind – wir haben am Abend also genug Gesprächsstoff …
Seit wir zurück in Afrika sind, haben wir die Regenzeit immer «im Nacken» gehabt – seit Südafrika ist es trockner, aber immer wieder sehen wir doch, dass es auch hier geregnet hat. Auch die Gegend um die Etosha hat schon schön Regen gekriegt …
Von Tsumeb sind es nur gut 100 Kilometer bis zur Etosha und obwohl wir schon kurz vor dem Mittag beim Namutoni-Gate ankommen, biegen wir hier rechts ab und gehen auf das Tamboti Camp des Onugma Reserve – wo wir auf Tanja und Erik mit ihrem Unimog treffen, welche ebenfalls gerade über die Westroute gekommen sind … so ergeben sich auch hier angeregte Gespräche …
Im Verlauf des Nachmittags ziehen immer mehr dunkle Wolken auf – während ich unter der Dusche stehe, kommt Wind auf, Blitz und Donner kommen immer näher … ich möchte noch schnell zum MANni rüber, bevor es zu regnen beginnt – was ist denn das, die Türe der Dusche ist nicht mehr zu öffnen, ich bin eingesperrt …??? Und da das Gewitter nun direkt über uns hinwegfegt, kann ich mich auch nicht bei Armin bemerkbar machen … der Sturm nimmt an Fahrt auf, der Regen prasselt laut auf das Blechdach, der Wind rüttelt an den Bäumen, das Wasser fliesst unter der geschlossenen Tür hindurch – und ich befürchte schon, dass das kleine Gebäude, in dem ich gefangen bin oder ein nahestehender Baum diesen Naturkräften nicht standhalten kann … das Gewitter ist mir gnädig und zieht schon bald weiter. Nun kann ich mich auch bei Armin bemerkbar machen und wie sich herausstellt, kann die Türe von Innen wirklich nicht geöffnet werden – die Klinke ist nicht richtig montiert und bewegt den Riegel nicht …
Wie wir am nächsten Morgen feststellen, hat der Wind einen kleineren Baum neben uns fast entwurzelt – zum Glück nicht zu uns rüber …
Wie wir hier am Eingang zur Etosha von anderen Reisenden erfahren, ist es im Nationalpark sehr grün und es ist eher schwierig, Tiere zu sehen. Lohnt es sich, in den Park zu fahren oder sollen wir unsere Route ändern? Wir entscheiden uns für letzteres und fahren zurück nach Tsumeb und gleich auch weiter bis nach Elisenheim. Unterwegs machen wir eine Mittagsrast bei der Crocodile Farm in Otjiwarongo – hier gibt es Krokodilfleisch 🙂 . Vor drei Jahren, als wir mit Martin und Familie hier waren, war das Restaurant coronabedingt geschlossen …
In Elisenheim werden wir von Christina, Andreas und Pierre herzlich begrüsst – schön, sind wir wieder da J! Auch hier bleiben wir nicht vor Regen und Gewitter verschont, das Nass wird wirklich gebraucht, es ist noch (zu) trocken … die Regenzeit verspätet sich wieder einmal …
Nach einem ruhigen Wochenende geht es dann weiter – wir besuchen am Nachmittag noch kurz Ellen und Vincent auf dem halben Weg zum Flughafen, bevor wir zurück nach Windhoek fahren und die Nacht auf dem Urban Camp verbringen. Am Dienstag geht es nach Omeya, einem Golfresort südlich von Windhoek – nein, wir haben nicht vor, das Golfspiel zu erlernen, wir haben noch Sex 😉 … Irmela und Bruno haben ihre Farm Teufelsbach verkauft und sich hier ein Haus gekauft. Seit wenigen Monaten wohnen sie hier. Und wie es sich gehört, wenn wir bei ihnen sind – es gibt lekker Käsefondue … notabene das letzte, das wir dabei haben …
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns – bis zum nächsten Mal, wir kommen euch bald wieder besuchen 🙂 ! Über die Khomas Hochebene und über den Bosua Pass geht es heute zur Farm Donkerhuk West. Hier werden wir von Christian mit einem «herzlich willkommen zurück, lange nicht da gewesen» begrüsst und dürfen uns auf das wunderschön gelegene Andi’s Camp hinstellen. Die tiefsandige Stelle unterwegs, vor der wir gewarnt werden, bemerken wir gar nicht 😉 …
Auch hier ist es heiss, sehr heiss sogar, über 42 Grad … zum Glück weht hier im Reviere ein thermischer Wind und der macht es gleich erträglicher … seit wir von Windhoek abgefahren sind, wird es immer trockener und es wird sehnlichst auf Regen gewartet … aber noch immer sind die Wolken zu hoch oben und der Wind kommt aus der falschen Richtung …
An diesem idyllischen Ort hier bleiben wir leider ebenfalls nur für zwei Tage – am Freitag geht es durch die dieses Jahr sehr trockene Namibwüste nach Swakopmund, wo wir am Montag bei Namib Campers einen Termin haben, um die anstehenden Arbeiten am MANni zu besprechen – diese werden dann in der Woche vom 11. März erledigt werden – und wie immer ist es hier kühl, für mein Empfinden gar meist sehr kühl bis kalt … wobei ich eingestehen muss, dass es tagsüber angenehm warm ist, nur nach Sonnenuntergang und bis sich der Küstennebel am Morgen verzogen hat, ist es kalt … ausserdem geniessen wir es doch, dass wir nicht immer einen Hitzeschlag befürchten müssen 😉 …
Hier in Swakopmund versuchen wir am Samstag ein weiteres mal unser Glück bei einem MTC-Shop, denn eine funktionierende SIM-Karte haben wir immer noch nicht – vielleicht hat es heute nicht so viele Leute … die Warteschlange hält sich in Grenzen und so nehmen auch wir ein Ticket. Wie wir schon bald feststellen müssen, dauert es dann doch noch eine ganze Weile, bis wir dran sind, denn von den sechs Schaltern sind heute nur deren zwei besetzt … nach gut einer Stunde wird dann unsere Nummer ausgerufen und schon bald können wir den Laden mit einer neuen SIM-Karte verlassen – warum die vor drei Jahren gekaufte, aber nie aktivierte Karte nicht mehr funktioniert und auch nicht aktiviert werden kann, entzieht sich unserer Kenntnis …
Lange haben wir uns die Beine in den Bauch gestanden und dieser hat nun ein Loch 😉 – die für unseren Geschmack besten Pizza in Afrika gibt es bei Gabriele’s Pizzeria, echt Italienische Pizza, gleich neben dem Café Anton in Swakopmund J. Also nichts wie hin …
Bis jetzt haben wir nur sehr wenige Touristen angetroffen – nur in Windhoek im Urban Camp waren erstaunlich viele. Auch hier auf den Campsites der Alten Brücke ist viel los und hier lernen wir Sabine und Andreas aus Deutschland mit ihrem grossen KAT sowie Ingrid und Ruedi aus dem Thurgau mit ihrem Sprinter kennen. Ausserdem sind auch noch Marion und Tom, die beiden Motorradfahrer, da und so ist immer wieder mal die Gelegenheit für eine nette Plauderei.
Trotz der Kühle bleiben wir bis am Dienstag hier, da ich am Montag meinen unterdessen stark angewachsenen Wäscheberg inklusive Bettwäsche in die Laundry bringen will … Velo sei dank ist dies schnell erledigt und dieses Mal auch sehr angenehm, in die Stadt zu gehen, um einige Einkäufe zu machen oder etwas trinken zu gehen 🙂 .
Der nächste Besuch steht vor der Tür – Lilly und Kallie in Omaruru. Auf dem Weg von Swakopmund nach Omaruru machen wir wieder einmal ein Wild Camp, kurz vor den Erongo Bergen – wie schön das doch ist, abseits von allem zu stehen, nur Natur ringsum 🙂 !
Bei Kallie stellen wir uns wieder auf seinen kleinen Campingplatz, alles leider hinter einer Mauer, inklusive Stacheldraht obendrauf … auch hier heisst es: herzlich willkommen zurück, schon lange nicht mehr gesehen … und hier kommen die Fahrräder ebenfalls zum Einsatz, ist es so doch viel angenehmer, etwas im Ort zu unternehmen, als in der Hitze zu Fuss zu gehen oder den ganzen Tag im «Gefängnis» zu brüten 😉 …
Wie bei vielen grösseren Ortschaften im südlichen Afrika hat es auch hier etwas ausserhalb ein Township, wo die arme schwarze Bevölkerung in einfachen bis einfachsten Hütten lebt. Und wie überall in Afrika hat es da unzählige Kinder … Lilly und Kallie kochen jeden Samstag zwei grosse Kochtöpfe mit Reis und Wurst, Bekannte steuern noch Karotten und Kartoffeln bei, dazu noch frische Äpfel – bis zu 400 Kinder bekommen so einmal pro Woche eine einfache und sättigende Mahlzeit. Es ist eindrücklich zu sehen, wie sich alle freuen und wie einigermassen diszipliniert es zugeht – alle stehen, mehr oder weniger geduldig, mit ihrem Teller oder einer Tupperdose in einer mehr oder weniger geordneten Reihe an – zuerst die kleinsten und handicapierten Kinder, dann die grösseren, bis hinauf zum Teenager – die ganz gewieften versuchen, noch eine zweite Portion zu ergattern, entweder um es selber zu verschlingen oder nach Hause zu bringen, auch da hat es hungrige Mäuler … es hat, so lange es hat.
Am Nachmittag verlassen wir die heisse und trockene Stadt – Lilly und Kallie haben etwas ausserhalb von Omaruru eine kleinere Farm, auf welcher sie jeweils das Wochenende verbringen. Für uns heisst das: alles einpacken und fahrbereit verstauen, für sie beide: etwas Kleinkram einpacken sowie die fünf Hunde im Auto verstauen, den Angestellten Anweisungen erteilen und schon kann es losgehen …
Es ist herrlich, wenn auch heiss auf der Farm – nur ein eisgekühltes Getränk sowie ein Bad im Pool bringen kurzfristig etwas Abkühlung …
Lilly und Kallie zeigen uns am späten Nachmittag noch die Farm und die kleinen Häuser, welche sie schon bald an Gäste vermieten möchten – und sie zeigen uns stolz ihre Wildtiere – drei Giraffen, neun Springböcke, einen Wasserbock, Erdmännchen und Perlhühner … dann sind auch noch die gezüchteten und deshalb nicht mit dem selben Federkleid ausgestatteten Perlhühner und die Schafe zu erwähnen …
Da Lilly und Kallie am Sonntag zu einem Geburtstag eingeladen sind, ziehen wir weiter. Auch hier sagen wir auf Wiedersehen, wir sehen uns ein anderes Mal …
Über eine grösstenteils gute bis sehr gute Gravelpad, zum Teil neu geschoben, geht es über Uis und am Brandberg vorbei, über Khorixas und Fransfontein nach Kamanjab, wo wir uns beim Oppi-Koppi, bei Marianne und Vital, hinstellen – natürlich auch hier: schon lange nicht mehr gesehen, schön seid ihr da, herzlich willkommen zurück …
Hier im Nordwesten von Namibia ist es immer noch zu trocken – es besteht jedoch Hoffnung, dass der Regen in den nächsten Tage kommt – gestern Abend ist schon mal ein heftigeres Gewitter über uns hinweggefegt …
Goodby, rafiki yetu! Kwaheri kwa sasa …
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