Weltreise

Familientage in Namibia und willkommen im neuen Zuhause

02.11. – 20.12.2024

Namibia – Südafrika

Und wieder einmal verbringen wir kurzweilige und gemütliche Tage zusammen mit unseren Freunden Irmela und Bruno. Es wird viel gequatscht, gelacht und gegessen … und wir dürfen mit Irmela und Bruno in Windhoek einkaufen gehen – viel einfacher als mit unserem Grossen 😉 .

Am Montag Morgen, dem 4. November, verlassen wir unsere Freunde und fahren gemütlich um Windhoek herum in Richtung Flughafen, bis zum Safari Car Rental unserer Freunde Ellen und Vincent. Leider ist nur Vincent da, Ellen hat sich einen verdienten Tag frei genommen. Hier warten wir geduldig in der Hitze auf unseren Sohn Stefan und Armin’s Schwester Monika, welche in den nächsten zwei Wochen, zusammen mit uns, ein wenig von Namibia kennen lernen werden.

Heute ist es wirklich heiss – wir schwitzen schon bei der kleinsten Bewegung, wie muss es den Neuankömmlingen ergehen – von der Kälte in die Hitze innerhalb, von wenigen Stunden 😉 …

Nachdem das Auto erklärt ist, mann weiss, wie die Dachzelte aufgebaut und auch wieder verstaut werden, wo was zu finden ist (frau ist nicht sehr interessiert, hat schon bald genug gesehen 😉 ), kann es losgehen – heute mal nur nach Windhoek, wo wir es uns nach einem feinen, für Neu-Touristen in diesem Land schon fast obligatorischen Mittagessen in Joe’s Bierhaus auf dem Urban Camp gemütlich machen. So können Monika und Stefan ohne Stress ankommen, sich an die Wärme, die Trockenheit und ein Bisschen an das Leben als Camper gewöhnen …

Am Dienstag geht es dann richtig los – erste Station auf unserer kleinen Namibia-Rundreise ist das Rooisand Camp am Fuss des Gamsberg Passes.

Die wenigen Campsites sind leider ohne richtigen Schatten, ca. 100 Meter von den Ablutions weg und der kleine Pool ist grasgrün und stinkt 🙁 – schade. Und es ist heiss, sehr heiss – wir dislozieren kurzerhand mit dem Auto zur wenige Kilometer entfernten Rooisand Lodge, wo es im Schatten der Bäume herrlich kühle Getränke gibt – und einen herrlich blauen, angenehm temperierten Pool 🙂 .

Leider gibt es nach dem Braai am Abend einen kleinen Unfall – Monika fällt, als sie ins Dachzelt steigen will, von einer der unteren Stufen der Leiter und verletzt sich am rechten Handgelenk. Was genau passiert ist und wie schwer die Verletzung ist, können wir nicht beurteilen – sie verbringt aber mal die Nacht auf der Rückbank des Toyota und wir schauen dann, wie es am Morgen aussieht …

Am nächsten Tag ist das Handgelenk stark geschwollen, schmerzt jedoch nicht … ganz klar muss es jedoch untersucht werden. Da unsere nächste Station Swakopmund ist, sind wir schon bald auf der zum Teil sehr guten, dann wieder grottenschlechten Piste durch die Namib Wüste unterwegs dorthin. Auf meine Nachfrage hin hat uns Kallie gesagt, wo wir am Besten die Verletzung untersuchen lassen können.

Auf dem Weg zur Küste machen wir nur einen kurzen Halt beim Vogelfederberg, den wir mit Stefan besteigen und so eine Rundumsicht auf die Wüste geniessen können.

Schon um die Mittagszeit treffen wir in Swakopmund ein und unser Weg führt uns direkt zur Notaufnahme des Medical Center am Rand der Stadt.

Nach der ersten Untersuchung des Handgelenks durch einen Arzt ist klar – es ist gebrochen 🙁 . Da noch geröntgt und das weitere Vorgenehen besprochen werden muss (und wir Hunger haben), verlassen Stefan und wir beide, auf Anraten der Patientin, das Medical Center und fahren zu Gabriele’s Pizzeria, wo wir uns lekker Pizza schmecke lassen 🙂 .

Danach gehen wir drei zum Alte Brücke Resort, wo wir MANni schon mal für die nächste beiden Nächte richtig hinstellen. Die Dachzelte lassen wir noch in ihrer Verpackung, denn wenn sich Monika bei uns meldet, werde ich sie schnell abholen gehen …

Wie sich herausgestellt hat, muss das Handgelenk operiert und mit einer Platte fixiert werden. Hier in Namibia will Monika das nicht machen lassen und konnte mit dem Arzt aushandeln, dass sie mit Schiene und Medikamenten (die sie nicht braucht, da es nicht schmerzt) den Urlaub mit uns fortsetzt und sich erst in der Schweiz behandeln lässt.

Von jetzt an logiert sie also nicht mehr im Dachzelt (was für Stefan das Ganze etwas einfacher macht, muss er nun jeweils nur eines auf- und abbauen 😉 ), sondern lässt sich in den Lodges oder Camps, die ich vorgängig reserviert habe, ein Zimmer organisieren. Nur an zwei Orten ist das nicht möglich, da entweder das Camp nicht über Zimmer verfügt oder die ausgebucht sind … und so logiert sie einmal in einer Lodge etwas entfernt von unserem Camp und einmal muss sie wieder mit der Rückbank des Toyota Vorlieb nehmen …

Auf Grund dieses Malheurs nimmt sie nicht am gebuchten Bootsausflug am Donnerstag teil – Stefan und wir beide sind aber mit Begeisterung dabei und geniessen die Rundfahrt durch den Hafen von Walvis Bay und den Ritt auf das offene Meer hinaus. Es ist herrlich hier oben auf dem Oberdeck des Katamarans und auch das Wetter zeigt sich gnädig – der fast obligate Küstennebel und die damit verbundenen kalten Temperaturen am Morgen machen heute extra für uns eine Pause 😉 …

Eine der vielen Pelzrobben (sie ist halb zahm) wird mit Fisch aufs Deck gelockt, Pelikane landen elegant auf dem Boot und kriegen auch ihre Ration ab, eine der Robben surft die «Motorwelle», als wir den Hafen verlassen, wir sehen Delfine, Flamingos, noch mehr Robben und Pelikane, Möwen – und trotzdem die Saison vorbei ist, einen Buckelwal 🙂 ! Leider ist das grosse Meeressäugetier durch die vielen Touristenboote, die es bedrängen, gestresst und springt nicht (mehr) aus dem Wasser 🙁 – unser Kapitän ist aber so vernünftig und steuert seinen Katamaran schon bald in eine andere Richtung …

Zu diesem Crouse gehören neben den Tiersichtungen und den vielen interessanten Erklärungen des Tourguides auch Getränke – Wein, Bier, Softdrinks – und ein Imbiss – frische Austern, Muscheln, verschiedenes Gebäck und Happen, sowohl salzig wie auch süss … zufrieden, satt, voller schöner Eindrücke, mit neuem Wissen über einige der gesehenen Tieren und gut durchgelüftet kehren wir nach dem Mittag nach Swakopmund zurück.

Der Nachmittag ist reserviert für einen gemütlichen Stadtbummel, wo sich Stefan schon mal im Verhandeln mit oder Abweisen der manchmal sehr aufdringlichen Souvenirverkäufer üben kann.  Den Abend verbringen wir, wie schon so oft, im Old Steamer, dem Restaurant der Alten Brücke, wo wir uns vom Buffet nach Lust und Laune die Teller vollladen … ein wunderbarer Tag, den auch wir, die schon oft hier gewesen sind, in vollen Zügen geniessen 🙂 !

Nach diesen ersten, ereignisreichen Tagen geht es weiter nach Nordosten – vorbei an der Spitzkoppe, dem Matterhorn Namibias, fahren wir über zum Teil extrem schlechte Pads zum Brandberg. Das Wetter ist schön, der Sommer hat Einzug gehalten und es wird von Tag zu Tag heisser – da ist ein kalter Rock Shandy im Schatten der White Lady Lodge ein wahrer Genuss! Und auch das Maskottchen der Lodge, ein Erdmännchen, macht uns die Ehre – der wievielte Carlos das nun ist, wissen wir nicht, auf jeden Fall ist dieses Exemplar aber eine Caroline 😉 …

Unterwegs hierhin merken wir, dass wir uns jetzt in einem der beliebtesten Gegenden für Namibia- Urlauber befinden – hatten wir bis jetzt nur um Swakopmund herum viel Verkehr, kommen uns heute viele Touristenautos mit Dachzelt entgegen, welche anhand der Staubwolken schon von Weitem sichtbar sind … diejenigen, die vor uns fahren, stauben uns gehörig ein … ich möchte ja nicht wissen, wie es denen ergeht, die hinter uns herfahren 😉 !

An diesem Abend bleiben Stefan und wir beide auf dem abseits der Lodge gelegenen Camping und geniessen den Abend in der Natur, während Monika in der Lodge einquartiert ist und den Abend alleine verbringen muss.

Ein weiterer längerer Fahrtag bringt uns – über eine an eine Achterbahn erinnernde Pad – vorbei am Petrified Forest zum Weltkulturerbe Twyfelfontein in den Bergen des Damaralands.  Unterwegs passiert ein weiteres Missgeschick – nach unserer Mittagspause irgendwo neben der Pad legt Armin, da er noch kurz pinkeln muss, (wieder einmal) seine Bauchtasche auf das Hinterrad … erst als wir bei der Lodge, wo Monika untergebracht ist, ankommen, bemerkt er dessen Fehlen … mit einer Riesenwut auf sich selber will er sich alleine auf den (zum Glück «nur»)  ca. 50 Kilometer langen Rückweg machen – da ich befürchte, dass er nicht nur sich, sondern auch unser Gefährt durch seine zu erwartende rasante Fahrweise gefährden könnte, lasse ich ihn nicht alleine gehen … als wir am Ort des Geschehens ankommen, sehen wir sofort den schwarzen Gegenstand zwischen den Steinen liegen … bittere Bilanz: minus zwei Handys 🙁 – zum Glück ist sonst alles mehr oder weniger unbeschädigt geblieben!

Nachdem wir wieder zurück in Twyfelfontein sind und unseren Durst gelöscht haben, trennen wir uns von Monika und fahren zum gebuchten Camp (das teuerste, das ich in Namibia je erlebt habe – ein einfaches und sich noch im Aufbau befindliches Camp, kein Luxuscamp!), wo wir wiederum zu Dritt einen ruhigen Abend unter einem unendlichen Sternenhimmel verbringen …

Sonntag – was wird uns dieser Tag für Überraschungen bringen? Angenehme oder unangenehme? Was sicher ist, es bleibt weiterhin heiss und trocken … das Land braucht dringend Regen!

Bis nach Palmwag fahren wir durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Da sich auf dem Gebiet der Palmwag Lodge eine Oase befindet, sind hier des Öfteren Wüstenelefanten zu Gast … heute gerade leider nicht und da wir zu früh hier sind, um bei einem Mittagessen doch noch eine Chance zu erhalten, diese seltenen Tiere zu sehen, machen wir uns schon bald auf den Weg weiter in Richtung Grootbergpass und nach Kamajab.

Armin und ich fahren voraus, Stefan und Monika mit genügend Abstand hinter uns, so dass sie infolge des Staubs doch noch etwas erkennen können 😉  … bei einem Blick nach rechts sehe ich etwas grosses, graues einige zehn Meter neben der Pad, fast ganz verdeckt von den erstaunlich dicht belaubten Bäumen – Elefanten! Nur durch Zufall habe ich genau rechtzeitig in die richtige Richtung geschaut und so haben auch Stefan und Monika das Glück, wenigstens zwei dieser speziellen Riesen zu sehen 🙂 . Übrigens: auch wenn wir schon oft hier auf dem Weg zum Grootbergpass und auch auf dem Pass selber Elefantenspuren am Rand der Pad gesehen haben, die Tiere haben wir bis jetzt noch nie entdeckt.

Die nächsten beiden Nächte verbringen wir bei Marianne und Vital im Oppi-Koppi Restcamp in Kamanjab – wie immer, wenn wir in der Gegend sind. Gutes Essen, ein angenehm temperierter Pool, eine ausgedehnte Quad Sundowner Tour zu Dritt mit Vital (dieses Mal mit den schnellen Quads, auch Stefan erhält eines und das, obwohl er noch nie mit einem Quad gefahren ist 🙂 ) – wir geniessen es, mal für einen Tag nicht auf Pad zu sein und doch etwas zu sehen und zu erleben.

Es ist nicht weit von Kamanjab zum Galton Gate, dem westlichen Eingang zum Etosha Nationalpark. Bis zum Olifantsrus Camp, wo wir den ersten Halt machen und etwas Kleines essen, sehen wir fast keine Tiere. Stefan und Armin im MANni haben aber das Glück, dass vor ihnen ein Leopard die Pad kreuzt … Monika und ich im Toyota weiter hinten gehen leer aus – bis wir da sind, ist das scheue Tier schon in den Büschen verschwunden 🙁 …

Der Nachmittag beschert uns dann aber eine reiche Tierwelt – eine Elefantenfamilie mit gaaaanz Kleinen, Zebras, unzählige Springböcke, Kudus, Oryxe, Impalas, Giraffen, Strausse, ein Nashorn und noch vieles mehr.

Die Camps des NWR im Park sind nicht eben die Besten, haben heruntergekommene Ablutions und sind teuer – da fahren wir lieber beim Andersson Gate hinaus und einige Kilometer weiter, wo wir die Nacht auf der Eldorado Guestfarm verbringen – inklusive einem feinen Nachtessen inmitten der vielen Gäste hier – die Zimmer sind leider ausgebucht und so muss sich Monika zum zweiten Mal mit der Rückbank des Toyota begnügen …

Auch an diesem zweiten Tag in der Etosha chauffiere ich den Toyoto mit Monika als Passagierin, damit Stefan die Gelegenheit hat, viele schöne Fotos zu schiessen, was von der erhöhten Lage im MANni aus viel einfacher ist. Dieser Tag toppt die meisten Tage, die wir bis jetzt hier verbracht haben 🙂 (und das sind doch einige). Neben Zebras, Springböcken, Oryxe, Gnus, Kudus, Impalas, Giraffen und Co. sehen wir (zum ersten Mal in der Etosha) ein Breitmaulnashorn, welches sich genüsslich im Schlamm eines Wasserlochs abkühlt und danach farblich zweigeteilt ist – unten schwarz, oben grau … und am frühen Morgen macht uns ein selten gesehener Gepard die Freude, ihn in natura beobachten zu können 🙂 …

An einem meiner Lieblingswasserlöcher mit einer kleinen, grünen, mit Schilf bewachsene Insel, sehen wir die Zebras, Impalas, Springböcke usw. still und alle in eine bestimmte Richtung blickend da stehen – ein untrügliches Zeichen, dass Raubkatzen in der Nähe sein müssen. So ist es auch – nicht weit vom Wasser entfernt, im Schatten eines Busches, liegen zwei oder drei Löwen faul herum 🙂 ! Nur selten bewegen sie sich und so trauen sich ihre scheuen Beutetiere nach und nach doch ans Wasser um ihren Durst zu löschen, nicht aber ohne weiterhin ein wachsames Auge auf ihren Feind zu halten …

Es sind nicht die einzigen Löwen, die wir heute sehen – unter einem alleinstehenden Baum inmitten der Steppe sehen wir einige Autos stehen – ebenfalls ein Zeichen, dass dort mit grösster Wahrscheinlichkeit Raubkatzen oder sonst ein interessantes Tier zu finden ist. Eine ganze Löwenfamilie ruht sich hier aus – Gross und Klein liegt schwer schnaufend und mit heraushängender Zunge im Schatten und versucht so, die grösste Hitze des Tages zu überbrücken …

Voll mit unvergesslichen Eindrücken verlassen wir auch heute die Etosha durch das Andersson Gate, wo wir nach wenigen Kilometern zur Etosha Village Lodge abbiegen. Diese Luxuslodge erfreut Monika mit einer schönen Hütte mitten im Wald, ganz für sich allein, uns mit einer grosszügigen Campsite mit privater Ablution, ebenfalls mitten im Wald (wo wir schon bald Besuch von einem stattlichen Kudu erhalten 🙂 ) und einem ausgezeichneten Nachtessen vom Buffet 🙂 ! Satt und zufrieden sinken wir ins Bett und vielleicht träumt der oder die Eine von Giraffen, Springböcken, sieht vor lauter Zebras nur noch weiss und schwarz (oder schwarz und weiss?), läuft vor Löwen davon, reitet auf einem Elefanten oder schwimmt mit den Enten in einem Wasserloch … na dann, gute Nacht!

Nächstes (und vorletztes) Ziel – Omaruru. Hier habe ich bei unserem Freund Kallie auf seiner Farm reserviert. Unterwegs machen wir in Ojiwarongo Mittagsrast im Restaurant der Crocodile Farm, lassen uns nach dem Verzehr des Fleischs der hier gezüchteten Tiere durch die Farm führen, hören viel Interessantes über sie und getrauen uns, ein etwa einjähriges dieser bis zu fünf Meter lang werdenden Viecher zu halten …

Bevor wir uns zur Farm von Kallie etwas ausserhalb von Omaruru begeben, fahren wir dem trockenen Flussbett des Omaruru entlang zur Erongo Mountain Winery, wo wir uns die Produktionsstätte zeigen lassen, interessiert den Ausführungen lauschen und ganz erstaunt hören, dass hier das Getreide für den Whisky sowie das Rauchfleisch mit Elefantendung geräuchert wird 😮 ! Was sich widerlich anhört, meint mann und frau doch, dass jede Ka… stinkt – da Elefanten aber strenge Vegetarier sind, riecht ihr Dung frisch und würzig – schon wieder etwas Neues dazu gelernt 😉 !

Wegen der anhaltenden Dürre sind die hier angepflanzten Reben vertrocknet und die Trauben für den Wein werden nun aus Südafrika importiert.

Da es sich hier um eine Weinkellerei handelt, darf natürlich auch eine Degustationsrunde nicht fehlen – für Monika, Armin und mich Wein, für Stefan Whisky … schwer beladen mit Flaschen – für uns Wein, Brandy und Kräuterlikör mit Teufelskralle (ob das auch meinem arthrotischen Knie hilft 😉 ? ) und Whisky für Stefan – mit merklich dünnerem Portemonnaie und etwas angesäuselt verlassen wir diesen schönen Ort und hoppeln über die schlechte Pad zurück nach Omaruru und weiter zur Farm von Kallie.

Das in Windhoek gekaufte Springbockfilet kommt heute in die Pfanne – auch Kallie ist eingeladen und leistet uns zum Nachtessen Gesellschaft, inklusive seinen fünf Hunden. Es wird ein lustiger Abend und müde und mittlerweile doch eher mehr angetrunken als nur angesäuselt legen wir uns schlafen …

Unsere letzte Etappe zusammen mit unseren Gästen führt uns von Omaruru durch das Erindi Game Reserve nach Okahandja, wo wir noch einen Bummel durch den «wood carving market» machen – was schon bald eher zum Spiessrutenlauf ausartet, da jeder der Standbesitzer unbedingt will, dass wir uns sein Angebot anschauen und er etwas an den Mann oder die Frau bringen möchte – Einzigartiges haben die Wenigsten, ist doch das Meiste Massenware und überall fast das Gleiche – zum Teil wahrscheinlich sogar aus China.

Drei oder vier der Verkäufer haben das Glück, dass wir ihnen etwas abkaufen – natürlich nicht zum verlangten Preis, aber lieber weniger Verdienst als gar keinen …

An diesem Nachmittag schliesst sich der Kreis – wir quartieren uns wiederum im Urban Camp ein. Schon bald nach unsere Ankunft höre ich ein vertrautes Brummen – Chris und Detlef mit ihrem MAN tauchen auf und so verbringen wir einen netten und kurzweiligen Abend zusammen 🙂 …

Am letzten Tag mit Monika und Stefan machen wir einen Ausflug ins Craft Center, wo wir uns zum Mittagessen mit Irmela und Bruno verabredet haben. Das Eine oder Andere der in Namibia gefertigten Sachen finden auch in uns einen neuen Besitzer – faul, satt und zufrieden lassen wir uns von einem Taxi zur Schanzen Street zurückchauffieren …

Sonntag, der 17. November – heute heisst es Abschied nehmen von Monika und Stefan. Wir begleiten sie mit MANni noch zum Safari Car Rental und warten mit ihnen, bis auch die anderen Leute, die heute nach Europa zurückfliegen, angekommen sind – guten Heimflug und für Monika gute Besserung, meldet euch, wenn ihr Zuhause seid …

Die nächsten Tage verbringen wir (schon wieder 😉 ) bei Irmela und Bruno, wo wir Dany und Tom aus der Schweiz, Freunde unserer Gastgeber, kennen und schätzen lernen. Zusammen machen wir einen Ausflug zu Helena und ihrem Mann ins Lake Oanob Resort bei Rehoboth und lassen uns sonst von Bruno kulinarisch verwöhnen – vielen Dank für alles, wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Wiedersehen, bei euch in Omeya oder bei uns hier in Margate, in Serenity Hills …

Während den letzten Wochen haben wir immer wieder mal Fotos oder Mails erhalten, dass es mit dem Bau vorwärts geht und der voraussichtliche Übergabetermin immer noch Anfangs Dezember sein soll … am 22. November erhalten wir das Mail, dass das Haus am 2. Dezember so weit fertig ist, dass die Schlüsselübergabe am 3. oder 4. Dezember erfolgen kann 😮 … somit bleibt uns nicht mehr viel Zeit in Namibia, die angedachte Reise ins Kaokoveld, ganz in den Norden von Namibia also, muss auf ein anderes Jahr verschoben werden … aber für den Weihnachtsmarkt auf Elisenheim, der am 23. November stattfindet, ist noch Zeit, so wie geplant … dies auch, da wir uns an diesem Anlass mit unserer Freundin Michaela, mit Chris und Detlef sowie mit Marion und Marcel verabredet haben …

Es ist immer wieder speziell, mitten im Sommer einen Christkindlmarkt zu besuchen … viele Leute sind dieses Jahr da, es ist zwischenzeitlich ein regelrechtes Drängeln und Ausweichen – und Glück hat, wer noch einen Sitzplatz im Schatten ergattern kann …

Schon am nächsten Morgen brechen wir in Richtung unsere zukünftigen Basis auf … am 25. September sind wir in Südafrika angekommen, am 25. Oktober haben wir das Land verlassen und sind nach Namibia eingereist, am 25. November geht es wieder in die umgekehrte Richtung – dieses Mal aber nicht per Flugzeug, sondern mit unserem Grossen 🙂 .

Über Rehoboth, Kalkrand und Mariental fahren wir nach Süden. Vor Keetmanshoop biegen wir links ab und nehmen die Strecke durch die Weite der Kalahari zum Grenzposten Klein Menasse – Rietfontein. Obwohl wir relativ früh am Morgen hier sind, ist es schon heiss – das Maximum, das unser Thermometer in diesen Tagen anzeigt, ist 47 Grad Celsius!!!

Der Grenzübergang hier ist einfach und entspannt – so entspannt, dass sogar das Funknetz und das Internet schlapp machen und so für das Ausrechnen und Begleichen der Roadtax von Namibia unsere Geduld gehörig gefordert wird – schlussendlich kriegt der Beamte hinter der Glasscheibe den zu bezahlenden Betrag per Handy mitgeteilt, muss den Zettel aber von Hand ausfüllen und ich muss cash bezahlen – der Computer respektive das Internet streikt immer noch!

Auch die Passkontrolle zerrt an den Nerven, denn die computergesteuerte biometrische Erkennung ist natürlich auch im Ruhemodus … und ohne dass anhand der Fingerabdrücke und dem Scannen der Iris bewiesen ist, dass wir auch sicher diejenigen sind, denen der Pass gehört und für die wir uns ausgeben, gibt es keinen Stempel …

Zum Schluss will der Grenzbeamte beim Schlagbaum noch alle Papiere sehen und ins MANni schauen – da ich jedoch den Tritt bei der Tür oben lasse und er nicht eben die athletischste Figur sein Eigen nennt, begnügt er sich mit einem Blick von aussen in den Kühlschrank, der sich genau gegenüber befindet 😉 …

Endlich, nach weit mehr als einer Stunde an diesem kleinen, ruhigen, gaaaanz entspannten Grenzposten, rollen MANni’s Reifen auf Südafrikanischen Boden …

Die nächsten Tage bleibt es heiss, wird jedoch, je weiter wir nach Osten kommen, etwas kühler, grüner und feuchter. Die Highlands und die Karoo, durch die wir fahren, begeistern uns mit ihren weiten Ebenen, den Bergen und dem satten Grün – nach der Trockenheit in Namibia ist es eine willkommene Abwechslung. Immer wieder regnet es ein wenig, die Natur ist jetzt, Anfangs Sommer, am Erblühen. Obwohl die Gegend, durch die wir fahren, nur dünn besiedelt ist, ist es nicht eben einfach, einen Übernachtungsplatz zu finden, da die Strassen und Pisten links und rechts von Zäunen flankiert sind … einmal klopfen wir nach erfolgloser Suche entlang kleiner Pisten bei einer Farm an – die junge, nette Farmerin ist Französin und lässt uns ganz selbstverständlich hier übernachten, vielen Dank 🙂 !

Schon am Mittwoch Nachmittag sind wir in Margate. Wir haben drei verschiedene Angebote, wo wir die Tage bis zur Hausübergabe bleiben dürfen – bei Claudia und Res in Ramsgate, bei Sibylle und Roland in Ramsgate oder im Haus von Sibylle und Roland in Serenity Hills, welches sie vermieten … oder wir könnten es uns auch im MANni bequem machen. Die Entscheidung ist schnell gefällt – noch so gerne nehmen wir das zweite Angebot von Wengers an, so sind wir fast neben unserer Baustelle und können immer mal wieder nach Feierabend zu Fuss schauen gehen, was tagsüber so gemacht wurde …

MANni ist ein wenig zu gross, um sich in der Gegend zu bewegen und einkaufen zu gehen und so haben wir schon im Oktober entschieden, uns ein kleines Auto anzuschaffen, anstatt eines für die Monate, welche wir nun mehr oder weniger hier verbringen werden, zu mieten. Eine nötige Traffic Register Number, um das Fahrzeug auf unseren Namen einlösen zu können, haben wir zwar noch nicht, da wir aber einen Vorführwagen kaufen, ist der auf den Autohändler eingelöst und wird das auch solange bleiben, bis wir unsere Register Number haben. (Als wir das im Dezember in Port Shepstone erledigen möchten, sind die Beamten des öffentlichen Dienstes am streiken und da wir die Nummer nur während einer Woche im Monat lösen können, wenn der zuständige Typ von Pietermaritzburg hier ist, müssen wir bis im Januar 2025 warten … mal schauen, auf was für Hindernisse wir dann stossen werden …)

Unser kleines Wägelchen ist ein Toyota Vitz, der kleinste Toyota den es hier gibt und wird uns hoffentlich in den nächsten Jahren gute Dienste leisten.

Alles ist noch bei Weiten nicht fertig, es gibt noch (sehr) viel zu tun – trotzdem können wir am Morgen des 4. Dezember die Schlüssel unseres neuen, zwischenzeitlichen Zuhauses und Basis im südlichen Afrika entgegen nehmen und erhalten noch einige wenige Informationen zu dem und diesem …

Wenige Tage später kann auch MANni seinen neuen Stellplatz beziehen – bis jetzt durfte er zwischen dem Packshed und dem Skill Center unter Bäumen parkieren, also auf dem Gelände von Sweetdale, da wo sich auch Serenity Hills befindet, ab nun steht er direkt vor der Haustüre von 6 Emerald Hill 🙂 !

Neben all dem Erfreulichen gibt es in diesen Tagen auch einen kleinen Schock zu verdauen – wir erhalten die traurige Nachricht, dass ein Bekannter von uns, der in Ramsgate wohnt, nur drei Jahre älter als Armin, verstorben ist – mach’s gut Wolfgang, es war eine Bereicherung, dich gekannt zu haben …

Die Lieferung der Möbel und Geräte, welche wir schon im Oktober bestellt und bezahlt haben und die bei den verschiedenen Händlern auf Abruf bereit stehen sollten, verzögert sich – zum Teil, da etwas (noch) nicht beim Händler angekommen ist, teils weil die Lieferfirma erst dann liefern kann, wenn sonst noch Sachen an die South Coast müssen – und der Esstisch und die Stühle, welche auf Kundenwunsch fabriziert werden, sind auch noch nicht ganz fertig … so «campieren» wir mangels Möbel tagsüber auf Balkonien oder im Wohnzimmer (wobei wir auch hier mehr oder weniger draussen sind, hat es doch grosse Schiebetüren, welche fast die ganze Breite des Wohnzimmers zum Balkon hin öffnen 🙂 ), kochen draussen auf unserer Induktionsplatte, gehen hier aufs WC … und schlafen im MANni, so lange, bis das Bett geliefert ist.

Nach dem Eindunkeln und in der Nacht hören wir jeweils den Fröschen zu – es quakt, klickt, bellt, schreit und brummt mal lauter, mal leiser. Dann sind auch noch die verschiedenen Grillen und Zikaden, die zirpen und schrille Töne produzieren – was für ein wunderbares Konzert 🙂 . Am Morgen werden wir sanft geweckt, es zwitschert, ruft, singt und gurrt im Wald, dass es eine wahre Freude ist.

Auch das Auge kommt nicht zu kurz – blaue und rote Libellen schwirren herum, bunte Schmetterlinge tanzen in der Luft, Vögel fliegen und flattern in und um die Bäumen und das satte Grün des Küstenwaldes, der uns umgibt, gefällt mir besonders gut.

Unterdessen fahren wir mal hierhin, um Bett- und Frottierwäsche auszulesen, dann dorthin, um das gewünschte Besteck zu kaufen und um zu versuchen, dass das bestellte Bettsofa, welches auf Abruf im Geschäft gelagert wird, endlich den Weg zu uns findet … es dauert zwei Wochen, kostet mich unzählige Telefongespräche, immer wieder werden wir vertröstet – es sind gerade mal 10 Kilometern Lieferstrecke – wo ist das Problem?! Schlussendlich ist der Bauleiter so nett und schickt drei seiner Arbeiter los, um uns das Möbel zu holen!

Auch die Abwaschmaschine verzögert sich und so kann sie vor den Handwerkerferien, welche von Mitte Dezember bis Mitte Januar dauern, nicht mehr angeschlossen und eingebaut werden … ebenso steht die Waschmaschine nutzlos in der Garage – der Boden des Utility room ist mal nass, dann trocken, dann wieder nass und kann deshalb noch nicht fertig gemacht werden – woran das liegt, weiss bis heute keiner. Und der Weinkühler, der mit den Betten hätte geliefert werden sollen, kommt auch erst nach vielen WhatsApp und Telefonaten – «we will make a plan», kriege ich immer wieder zu hören, aber auch der Plan lässt auf sich warten 😉 … – welcome to the South Coast!

Am und im Haus hat es hier und dort etwas, das noch gemacht oder ausgebessert werden muss, unsere Mängelliste ist lang … das Meiste nur Kleinigkeiten, aber auch Gröberes … nur wenig kann noch vor den Ferien erledigt werden …

Was natürlich ebenfalls noch einiges an Arbeit generieren wird, ist die Umgebung. Bäume müssen gestutzt, Pflanzen ausgesucht und eingepflanzt, allgemein noch besser aufgeräumt werden, und, und, und … es wäre schön, wenn alles bis zu unserer Rückkehr in die Schweiz Mitte April erledigt wäre …

Seit gut einer Woche schlafen wir im Haus und nun haben wir auch den Esstisch, die Stühle, die Armsessel und den Clubtisch erhalten – es wird wohnlich … und der riesige Fernseher, welcher Armin als Black Friday Angebot gefunden hat, ist auch da und funktioniert. Vorläufig dient er vorwiegend als «Fotobuch» oder als «Musikbox», irgendwann wir er dann auch noch für seine eigentliche Bestimmung gebraucht werden 😉 .

Vieles, was wir für unseren neuen Haushalt anschaffen möchten/müssen, haben wir noch nicht gefunden oder gekauft, es geht aber vorwärts – und die Hauptsache ist ja, dass wir mal wohnen können, uns hier zurechtfinden, uns an das hiesige Sommerklima gewöhnen – wir befinden uns in einem subtropischen Gebiet, momentan scheint es uns jedoch eher, als seien wir in den Tropen gelandet! Hoffen wir, dass es nur während der Regenzeit im Dezember und Januar so sein wird, denn wir haben das Klima als sehr angenehm in Erinnerung …

Wir geniessen unser Zuhause, auch wenn ich manchmal etwas wehmütig auf MANni blicke, der nun bis Ende Januar untätig hier steht – dann geht es nach Mozambik, denn das Jahr, welches ein ausländisches Fahrzeug in der Zollunion sein darf, ist Ende Januar um und wir müssen das Carnet, welches jeweils auch nur für ein Jahr gültig ist, wechseln …

Ein für uns ereignisreiches, schönes, zeitweise auch anstrengendes Jahr geht zu Ende. Wir freuen uns auf das kommende Jahr und sind gespannt, was 2025 für uns bereithält.

Wir wünschen allen geruhsame, schöne Weihnachtstage und einen entspannten Rutsch ins neue Jahr.

… Goodby, rafiki yetu! Kwaheri kwa sasa …

 

 

Gesamtstrecke: 5085.62 km

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