Weltreise

Unterwegs im Norden von Spanien

20. Juli – 5. August 2017

Das offene WLAN in Port Aine leistet uns auch am Morgen des 20. Juli noch gute Dienste und somit wird es früher Nachmittag, bis wir uns endlich davon losreissen können. Nach den vorangegangenen faulen Tagen ist nun wieder etwas Bewegung angesagt. Wir peilen das Vall de Boí an, wo laut Pyrenäen-Reiseführer der schöne Parc Nacional d’Aigüestortes ein lohnenswertes Wanderziel ist. Leider können wir nicht auf den angepeilten Parkplatz fahren; die Breite ist mit 2 m beschränkt. Zu blöd! Und auf dem Parkplatz direkt neben der vielbefahrenen Strasse möchten wir nicht bleiben. Ein paar hundert Meter weiter unten haben wir beide aber einen Feldweg gesehen, welcher um einen Felsen herumführt und dann verschwindet.  Und hier finden wir zu unser Freude einen schönen, ungestörten, ruhigen Platz, nur 10 Meter oberhalb der Strasse!

Die geplante Wanderung am folgenden Tag fällt buchstäblich ins Wasser – ein Gewitter mit Hageleinlage fegt über uns hinweg und wir sind froh, dass die haselnussgrossen Hagelkörner keinen Schaden an MANni anrichten – die Wiese um uns herum ist noch bis weit in den Nachmittag hinein weiss!

Hagelgewitter gut überstanden

Am nächsten Morgen können wir bei Sonnenschein unsere geplante Wanderung unter die Sohlen nehmen. Da ich aber den Reiseführer nicht richtig gelesen oder verstanden habe, nehmen wir keinen der unzähligen, kostenpflichtigen Kleinbusse zum Park, sondern stiefeln den schönen, aber z.T. steilen Wanderweg hinauf, welcher uns durch viele Buchsbüsche in Richtung Ziel, einem Refugio, führen soll. Nachdem wir schon ca. 2 Stunden gelaufen sind, erreichen wir die Endstation der Kleinbusse und sind uns einig, dass es sinnvoller gewesen wäre, uns bis hierhin chauffieren zu lassen. Denn der Wanderwegweiser gibt von hier aus noch satte 1,5 Stunden bis zum Refugio an! Und zurück müssen wir ja auch noch. Nach einer Pause gehen wir noch ein Stück weiter in das unterdessen breite Tal. Da der Weg aber immer steiler wird und eine wahre Horde von Wanderern unterwegs ist, welche offenbar auch das Refugio im Visier haben, entscheiden wir uns, den Rückweg anzutreten.
Schon beim Aufstieg sind wir an manchen schattigen Stellen auf die Resten des gestrigen Hagelgewitters gestossen – und auch jetzt am Nachmittag ist noch nicht alles Eis geschmolzen! Hier müssen die Körner noch grösser gewesen sein als unten!

Müde aber zufrieden kommen wir nach gut 5 Stunden wieder bei MANni an, welcher geduldig auf dem Parkplatz an der Strasse auf uns gewartet hat. Wir verziehen uns schnell wieder an unseren schönen Platz, welcher uns schon die letzten beiden Nächte beste Dienste geleistet hat. Und da es Samstag ist, geht es nicht zu lange und ein VW-Bus taucht auf – wendet und geht wieder. Noch ein zweites Mal dasselbe Spiel – uns hätte es absolut nicht gestört, Nachbarn zu haben. Aber eben; wer die Natur als Toilette benutzen muss, ist meist nicht gerne in Gesellschaft!

Am Sonntag fahren wir weiter über schöne Pässe und durch eindrucksvolle Schluchten. Wir möchten einer unserer vor 2 Jahren entdeckten Lieblingsstellplätze in den Pyrenäen aufsuchen, wo wir damals einen wunderschönen Abend verbracht haben. Auch dieses Jahr geniessen wir hier die Aussicht, welche aber etwas dunstig ausfällt. Und wieder steigt uns der würzige Duft von Thymian in die Nase, sobald wir den erwärmten Boden betreten! Ein Platz, der von uns 5 Sterne erhält!

Traumplatz in den Pyrenäen

Da wir ziemlich früh hier sind, unternehmen wir noch einen Spaziergang zu einer Höhle, welche Armin auf dem i-Pad entdeckt hat. Nach einiger Suche werden wir fündig. Leider haben wir keine Taschenlampen dabei und somit können wir nur erahnen, wie weit diese ins Erdinnere reicht. Da hier neben Thymian auch noch Rosmarin, Lavendel und Wacholder wächst und ich im Valle de Boí wilden Oregano gepflückt habe, ist im Handumdrehen eine eigene Gewürzmischung kreiert: Herbes des Pyrenées ?.

Herbes des Pyrenées

Die nächsten Tage sind wir langsam unterwegs. Unser Weg führt uns über wenig befahrene, schmale Strassen, durch eindrucksvolle Landschaften. Immer wieder sind wir fasziniert von der vielfältigen Bergwelt hier in Nordspanien. Es kann immer wieder vorkommen, dass nach einer Kurve, einem Bergeinschnitt, welcher durchfahren wird, einem ein vollkommen anderer Landschafts- oder Vegetationscharakter empfängt! Teilweise übernachten wir an Plätzen, die wir schon von unseren beiden Reisen 2009 (Hymer) und 2013 (MANni) her kennen. Dies macht es ein klein wenig entspannter, nicht jeden Abend einen Platz suchen zu müssen, sondern gezielt einen Platz ansteuern zu können – wobei, wenn ich es richtig überlege, sind wir eh sehr entspannt unterwegs ?! Wie war das schon wieder: Der Europäer hat die Uhr, …

Und noch etwas haben wir, abgesehen von der Zeit, entdeckt: ein altes Spiel, welches unsere Generation stundenlang am alten Rechner gespielt hat und die Jungen auch heute noch kennen: Tetris! Jedes Mal, wenn wir einkaufen waren, kann ich es im Kühlschrank spielen: wo findet jedes Teil den Platz, wo es genau hineinpasst? Und wie lange dauert es, bis alles untergebracht ist und die Türe zu geht ?? Auch Armin hat seine Variante des beliebten Spiels: Wie geht alles Nötige in den beschränkten Stauraum, so dass auch hier die Türe geschlossen werden kann? Wir spielen es ziemlich oft und mit dem nötigen Humor.

Wir kommen auch an einigen Fluggebieten vorbei; da ein starker Wind aber immer noch unser stetige Begleiter ist, können wir nicht daran denken, unsere Gleitschirme auszupacken.

Unterdessen erreichen wir die Provinz Aragón. Hier beherrschen abgeerntete, goldgelbe Stoppelfelder die Szenerie: offensichtlich ist hier die Kornkammer Spaniens! Doch schon bald lösen Rebberge die Weizenfelder ab – wir kommen nach Navarra und Rioja und somit in eines der bekanntesten Weingebiete von Spanien. In der Provinz Rioja, genauer in der kleinen Ortschaft Elciego, befindet sich die auch in der Schweiz bekannte Weinkellerei «Marqués de Riscal». Diese Kellerei kann mit einer Attraktivität aufwarten, welche seinesgleichen sucht: auf dem Gelände befindet sich ein Hotelgebäude, welches vom Stararchitekten Frank O. Gehry entworfen wurde. Er hat unter anderem auch das Guggenheim Museum in Bilbao gebaut und zeichnet sich durch einen sehr eigenwilligen Stil aus. In diesem Hotel befindet sich auch ein Restaurant, welches mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist – und da wir ja zwei Mal im Jahr Hochzeitstag feiern können, lassen wir uns hier mit einem 21-Gang Menu inkl. passendem Wein verwöhnen ?. Ein nicht ganz billiger Spass – aber wir sind uns einig: so exquisit haben wir noch nie gespiesen – es hat sich gelohnt! Und da die Portionen der Menge an Gängen angepasst ist, haben wir uns auch nicht überessen. Leider durften wir MANni nicht für die Nacht auf dem Parkplatz der Kellerei hinstellen und so sind wir nach 4 Stunden Genuss satt und zufrieden die 10 Minuten durch das ruhige Dorf zum Stellplatz zurückgelaufen.

Spezielle Architektur in der Rioja

Und wieder nähert sich das Wochenende – aus Erfahrung wissen wir, dass dies die Tage sind, wo sich offenbar ALLE Spanier an einem See, am Meer oder in den Bergen aufhalten. Tage also, wo es nicht einfach ist, einen Platz zu finden, wo man stehen kann, ohne im Weg zu sein. Auf der App «maps.me» finde ich an einem Stausee am Ender einer Zufahrtstrasse einen Picknickplatz eingezeichnet – ohne grosse Hoffnung machen wir uns auf den Weg dorthin – wahrscheinlich wird es eine Fehlanzeige sein und wir müssen weiter einen Platz suchen. Und wirklich: schon weit vor ihrem Ende säumen parkierte Autos die nicht sehr breite Strasse – hoffentlich gibt es ein Durchkommen für uns! Zu unserem grössten Erstaunen hat es direkt neben dem Picknickplatz an bester Stelle einen grossen freien Parkplatz – gross genug für 2 Autos und somit auch mehr als gross genug für MANni! Und noch schöner – an diesem Stausee hat es einen gelben Sandstrand, das Baden ist erlaubt – und das Beste: kein Verbotsschild, welches nächtliche Gäste als unerwünscht ausweist! Hier bringt uns heute keiner mehr weg!

Glück gehabt!

Dass MANni das allgemeine Interesse weckt und unzählige Fotos, mehr oder weniger offen, gemacht werden, daran haben wir uns ja schon gewöhnt. Es hat aber manchmal auch einen netten Nebeneffekt: ein Spanier spricht uns an und gibt uns einen Tipp für einen weiteren, weniger frequentierten Stausee in den Bergen. Dort finden wir am Samstag auch einen wunderschönen Platz, wo wir sogar unsere Hängematten aufhängen, baden und grillieren können! Herz, was begehrst du mehr?

Das Leben kann ja so anstrengend sein 😉

Was aber zwischendurch auch erledigt werden muss: MANni’s Innenleben will geputzt werden, die Lebensmittelvorräte müssen endlich mal sortieret und aufgeschrieben sein, Administratives ist auch liegen geblieben – ja, ja, auf Reisen sein ist nicht nur faul herumhängen?!

Am Montag, es ist unterdessen der letzte Tag des Monats Juli, fahren wir entlang weiterer Stauseen und durch eine schöne Bergwelt immer nach Nordwesten – die Picos de Europa sind unser nächstes Ziel. Dieser Gebirgszug, welcher aus drei Massiven besteht und dessen höchster Gipfel 2648 m hoch ist, liegt nahe der Nordspanischen Küste. Seinen Namen hat dieses eindrückliche Gebirge angeblich von den Seefahrern erhalten, welche in früheren Zeiten bei der Rückkehr von ihren Eroberungsreisen diese Berge schon von Weitem als ersten Anblick von Europa sahen und somit als wichtige Orientierungshilfe nutzen konnten.

Nachdem wir einen kleinen Pass überqueren, glauben wir, unseren Augen nicht zu trauen: inmitten dieser idyllischen Natur ragt ein hässlicher Kühlturm in den Himmel – ein Kernkraftwerk, in unmittelbarer Nähe eines Nationalparks! Ein absoluter Fremdkörper in der schönen Umgebung!

Bis jetzt war das Wetter gnädig – meist Sonnenschein, nur wenige Wolkentage, kein Nebel. Aber hier, in der Nähe der Picos und der Nordküste, ändert sich dies schnell: die Berge sind wolkenverhangen, die Luft wird feuchter, die Natur üppiger und grün. Kein Gebiet, wo wir so einfach einen Stellplatz finden, da die Feldwege eher Waldwege sind und MANni einfach zu gross dafür! Unverhofft sehen wir in einem Dorf einen Stellplatz, der gut besucht ist. Und zum ersten Mal auf dieser Reise treffen wir auf einen weiteren ausgebauten LKW. Hier stellen wir uns hin, erhalten sogar nach dem Bezahlen der Stellplatzgebühr zur Freude von Armin einen Code für das WiFi und plaudern noch gemütlich mit unseren deutschen Nachbarn.

Ein angebliches MUSS in den Picos de Europa ist die Wanderung durch die Caresschlucht, durch die Schlucht der Götter. Der Fluss Cares hat sich ein tiefes Bett quer durch die Picos gegraben und windet sich durch eine atemberaubende Schlucht von Süd nach Nord, dem Meer entgegen. Da von der Seite her, auf der wir uns gerade befinden, nur eine sehr schmale Strasse zur Schlucht führt, gehen wir das Risiko nicht ein, diese zu befahren. Auch unser deutsche Nachbar, welcher die Strecke schon mit seinem mitgeführten Quad gefahren ist, rät uns davon ab. Aber von der gegenüberliegenden Seite sollten wir gut an den Ausgang resp. Eingang der Schlucht gelangen können. Somit kurzfristige Planänderung: da wir dorthin um das Gebirge fahren müssen (es gibt nur Pisten, welche quer durch die Picos führen und MANni dürfte für die meisten dieser Pisten etwas zu gross sein), entscheiden wir uns, unterwegs noch nach Fuente Dé zu fahren, wo wir schon vor 4 Jahren mit dem Hymer waren und eine schöne Wanderung unternehmen konnten.

Wer schon einmal am Wochenende oder in der Hochsaison in Spanien war, speziell bei schönem Wetter, kann ein Lied davon singen und weiss, wovon ich spreche: an allen einigermassen bekannten und über gute Strassen erschlossenen Orte wimmelt es von Autos und Leuten; so natürlich auch in Fuente Dé. Aber trotz dieser Umstände haben wir auch hier unsagbares Glück: da alle Autos auf den grossen Parkplatz geleitet werden, wo wir wegen der Gewichtsbeschränkung von 3,5 t eh nicht hindürfen, ist der obere Platz direkt bei der Seilbahn nicht voll besetzt und wir können MANni quer über 2,5 Parkplätze hinstellen – es scheint bis zum nächsten Nachmittag niemanden zu stören. Für mich eher störend und manchmal auch etwas unangenehm ist das Aufsehen und das Staunen, welches MANni erregt – speziell, wenn ziemlich ungeniert gegafft wird, sobald die Türe offen ist und wir uns im Innern befinden! Selber schuld, wir hätten ja bei unserem unauffälligen Hymer bleiben können, Weissware gibt es massenweise ?. (An alle «normalen» Wohnmobilfahrer, welche dies lesen: das ist nicht böse gemeint, aber da die meisten 3,5-tönner weiss sind, haben sie in der Umgangssprache eben diese Bezeichnung abbekommen.)

Ich möchte mal wissen, wie oft MANni schon fotografiert wurde und wo diese Bilder überall im Netz kursieren!

Am Morgen schönes Wetter, Ferienzeit – und somit schon um 8:00 Uhr die ersten Leute, welche ungeduldig darauf warten, dass der Ticketschalter um ca. 8:45 öffnet! Die Seilbahn, welche an einem 1450 Meter langen Stahlseil eine 750 Höhenmeter hohe, schwindelerregende Felswand ohne einen einzigen Mast überwindet, nimmt den Betrieb um 9:00 Uhr auf. Als wir kurz nach Neun für die Tickets anstehen, haben wir schlussendlich Ticket Nr. 181 und 182 und brauchen insgesamt etwa 45 Minuten, bis wir endlich in der Bahn sind, welche pro Fahrt 20 Personen fasst!

Schwindelerregende Bergfahrt

Die Wanderung von der Bergstation zurück zur Talstation führt uns zunächst über breite Pisten und Weiden, bevor es auf einem schmalen Bergweg an der prallen Sonne steil einen Hang hinuntergeht. Mittlerweile ist es Mittag und das weitere auf und ab wird in der zunehmenden Hitze recht anstrengend. Nach gut 4 Stunden sind wir zurück bei MANni, welcher bei den Horden von Besuchern nach wie vor für viel Aufmerksamkeit sorgt. Trotzdem wir recht müde sind, fahren wir weiter – die göttliche Schlucht sollte nur bei trockenem Wetter durchwandert werden. Bei Nässe droht Steinschlag und der nur ca. 2 Meter breite, in grosser Höhe über die Schlucht verlaufende, ungesicherte und viel begangene Weg ist dann rutschig. Und da der Wetterbericht nur noch für den nächsten Tag schön verspricht, möchten wir die Gelegenheit nutzen.

Doch als wir nach der Fahrt über eher schmale Strassen und durch eindrückliche Schluchten dann dort ankommen, trifft uns fast der Schlag: überall parkierte Autos, überall Leute, welche zu Fuss zur Schlucht unterwegs sind oder von dort zurückkehren … ist das wirklich das, was wir wollen, eine Wanderung im Gedränge? Wir waren uns bewusst, dass hier viel los sein wird, aber das?

Da wir uns überlegt hatten, über eine Piste von Fuente Dé her bis zum Dorf Sotres weiter oben an dieser Strasse zu fahren, hatte Armin eben dieses Dorf als Ziel im Navi eingegeben. Nichts wie hin, hoffentlich ist es dort ruhiger und wir können uns irgendwo hinstellen. Können wir auch, auf dem öffentlichen Parkplatz, wo wir auch nicht die Einzigen sind – muss auch nicht sein, wir werden noch oft genug einsam stehen! Und wegen der geplanten Wanderung sind wir uns schnell einig: wir sind nicht eben Herdentiere und müssen nicht jedes MUSS mitmachen – sie wird kommentarlos gestrichen! Dies auch wegen meinem seit Jahren lädierten rechten Fussgelenk, welches mir seit meinem Sturz aus MANni im April wieder vermehrt Schmerzen bereitet und trotz stützendem Tapeing bei den längeren Wanderungen nicht weiniger geschwollen ist und nach innen abkippt.

Wanderung gestrichen – nun ist dafür ein Campingplatz gefragt. Unser Waschkorb beginnt trotz gelegentlich erfolgter Handwäsche so langsam aber sicher zu überquellen und zu miefen … hier ist dringend Abhilfe von Nöten! WLAN wäre auch nicht schlecht; die Umwandlung unserer Handy-Abos zu Prepaid hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben, hier ist dringender Handlungsbedarf! Und Armin findet immer einen wichtigen Grund, warum er sonst noch Internet braucht ? …

Aber eben – Hochsaison in Spanien … wird nicht ganz einfach werden.

Auch heute nutzen wir «maps.me» (herzlichen Dank an Ruth, ist wirklich genial!), um einen Campingplatz zu suchen. Die ersten beiden erweisen sich schon bei der Zufahrt als zu eng für MANni. Der nächste sollte grösser sein – aber als wir von der Hauptstrasse abbiegen, stehen wir schon bald im Stau! In dieser Ortschaft findet am Wochenende offensichtlich ein Kanu-Event statt – der Fluss ist mit farbigen Tupfen resp. Kanus gesprenkelt, auf der Brücke und einigen Strassen werden Gerüste aufgebaut – wir versuchen es schon gar nicht mit dem Camping!  Nur raus hier! Und warum nicht endlich ans Meer, wir sind hier so nahe daran und das Wochenende naht. Unterwegs in manchen Dörfern Plakate, welche für irgendeinen Event in den nächsten Tagen werben – die Spanier lieben das Holdrio, wir eher nicht ☹.

Drei Campingplätze nahe beieinander, direkt am Meer, grosse Parkplätze – Fehlanzeige, Plätze zu eng und alles proppevoll, wir haben es geahnt. Auf dem Rückweg zur Hauptstrasse entdecken wir einen Wegweiser zu einem weiteren Camping – einen Versuch ist es wert, wenn wir heute wirklich noch eine Waschmaschine und WLAN wollen. Bingo: dieser Platz ist etwas landeinwärts und deshalb hat es noch freie Plätze. Und keine enge Einfahrt oder tiefhängende Äste! Das WLAN ist zwar kostenpflichtig und die Waschmaschine und der Trockner mit 3 € pro Durchgang auch nicht gerade günstig – aber wir sind trotzdem glücklich. Und somit stehen wir zum Ersten Mal, seit wir die Schweiz verlassen haben, auf einem Campingplatz! Das Sightseeing der übrigen Besucher kann beginnen ? …

Ich weiss nicht, wer schon Erfahrung mit Waschmaschinen auf Campingplätzen hat, aber meine sind nicht die besten und werden auch dieses Mal nicht wirklich positiv beeinflusst: saubere Wäsche stelle ich mir irgendwie anders vor! Ich habe noch keine Maschine angetroffen, egal ob in Spanien, Portugal oder Marokko (obwohl, diese war noch die Beste!), welche ein befriedigendes Resultat lieferte. Waschmittelreste, Flecken, Schmutzränder – wenigstens riecht die Wäsche wieder mehr oder weniger frisch! Eine Handwäsche ist hier noch besser! Das einzig wirklich positive: die Bettwäsche ist einigermassen sauber geworden und dank Tumbler kann sie auch gleich wieder gebraucht werden. So muss Armin die zweite Garnitur nicht aus der untersten Kiste in der Garage befreien, damit die saubere am nächsten Tag wieder dorthin verstaut werden kann ?.

Was am Abend nicht getrocknet ist, bleibt einfach hängen und die am Vortag vermisste Sonne und der aufkommende Wind erledigen den Rest. Am Mittag ist fast alles trocken (der Rest wird in MANni aufgehängt) und wir sind abfahrbereit. Nach einem kurzen Abstecher nach Gijon, wo wir in einem schönen Park eine Pause machen, fahren wir ans Meer und suchen uns einen schönen Platz, wo wir, da schon wieder Freitag, das Wochenende nicht allzu bedrängt verbringen möchten. Und wir müssen heute nicht lange suchen … schon der dritte angepeilte Platz erweist sich als kleine Bucht mit kleinem, aber feinem grauen Sandstrand inkl. Duschen und einer Bar, wo Getränke und Snacks verkauft werden. Und das Beste daran: da die Abfahrt sehr steil ist (im untersten Teil sogar betoniert!), sind nicht sehr viele Leute hier und es herrscht eine fast familiäre Atmosphäre. Und da es am heutigen Samstag feucht bis nass ist, ist erst am späteren Nachmittag etwas Betrieb! Bis dann am frühen Abend doch noch 4 VW-Busse auftauchen, welche direkt neben uns eine Wagenburg bauen (wo der ganze übrige Platz leer ist!)  und uns sicher noch bis weit in die Nacht lautstark unterhalten werden! Na ja, wie schon gesagt: wir können es nicht immer ruhig und still haben ?!

Strandbar mit Pferd

Der richtige Tag also, um für euch dieses Update von unserer Reise zu schreiben …

 

Gesamtstrecke: 1501.92 km

 

Goodby, rafiki yetu! Kwaheri kwa sasa …

   Send article as PDF   

2 Kommentare

  1. Roger Riedener Roger Riedener
    14. August 2017    

    Ein Riesenspass ist es immer für mich, Eure Reiseerlebnisse zu lesen. Fast wie selber dabei zu sein! Danke für die vergnüglichen Stunden und weiter so!

    • Penny & Armin Penny & Armin
      14. August 2017    

      Lieber Roger
      das freut uns aber ganz besonders, wenn du mit uns dabei bist! Wir hoffen, immer wieder mal ein Lebenszeichen von euch zu erhalten!
      Heb der Sorg und liebe Grüsse auch an Desirée
      Penny und Armin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Expedition Wüste 2018 Mauretanien

Tauchen Ponta do Ouro, Nov. – Dec. 2019

Durch den Ugab River zum Rhino Camp

sWillis mit MANni im Congo unterwegs

MANni mit Hino unterwegs Maroko 2017

sWillis unterwegs Weltreise Marokko 2017

sWillis unterwegs Weltreise Europa 2017

Archive