Weltreise

Südliches Portugal und Andalusien

25. August – 19. September 2017

Heute, am 25. August, sind wir vorübergehend wieder in Spanien unterwegs. Da an unserem Stellplatz am Morgen zwar immer noch schönes Wetter herrscht, die Sonne aber wegen den Bränden die Welt um uns herum nicht wie üblich in gleissendes, sondern in gelblich-trübes Licht taucht, ist uns nicht ganz wohl hier. Die Grenze ist nah und wir wollen die nur spärlich besiedelte Spanische Provinz Extremadura besuchen. Somit ist es eine gute Gelegenheit, hoffentlich wieder «frische» Luft zu schnappen, bevor es wieder an die Atlantikküste gehen soll. Lange werden wir nicht bleiben, wahrscheinlich nur das Wochenende.
Als wir nach Südosten fahren, bleibt die unwirkliche Stimmung bestehen und wir können sogar den leichten Geruch von Rauch wahrnehmen. Erst nach der Grenze und einige zehn Kilometer weiter östlich ist die Luft wieder klar und die Sonne verbreitet das grelle, weisse Licht, welches wir in diesen Breitengarden gewöhnt sind. Die Landschaft geht von kargen Bergen zu sanften Hügeln über, dicht besiedeltes Gebiet wechselt zu grosse Wald- oder Weideflächen.
Am Rio Tejo, genauer am Embalse de Alcantara, finden wir, was wir erhofft haben: einen ruhigen Platz am See, wo wir baden und am Abend ein Grillfeuer anmachen können, ohne dass wir Angst haben müssen, die Umgebung in Brand zu stecken.

Am Embalse de Alcantara

Nicht lange, nachdem wir uns hingestellt haben, kommt ein Auto die kleine Teerstrasse zum See hinunter. Als der Fahrer uns sieht und vor Allem, als er sieht, dass der Teer plötzlich zu Ende ist und nur noch eine steile, steinig-sandige Spur zum Seeufer hinunterführt, versucht er auf der steilen, rutschigen Piste zu wenden und gerät über eine ausgeschwemmte Stufe am Pistenrand – der Wagen steht vorne auf und steckt fest! Da wir gerade am Essen sind, warten wir mal ab, ob die beiden ihren Wagen wieder flottkriegen oder ob sie uns um Hilfe bitten werden. Nichts dergleichen – aber als sie merken, dass sie nur mit Gas geben nicht weiterkommen, beginnen sie aus Steinen eine Rampe zu bauen. Sobald wir mit essen fertig sind, gehen wir natürlich helfen und schon nach kurzer Zeit steht das Auto wieder auf dem sicheren Teer. Das junge Portugiesische Paar wird wohl nicht so schnell wieder so nah ans Ufer eines Stausees fahren wollen ?…
Draussen im Schatten von MANni lassen sich unsere Erlebnisse und Gedanken gut niederschreiben … und da mich hier ausser meinem Göttergatten, einigen Fliegen, Libellen, Vögeln sowie jagenden und springenden Fischen (wenn sie denn so gute Augen haben) niemand sieht, kann ich das sogar in nur halbwegs anständiger Kleidung machen. Oder eben einfach so leicht angezogen, wie es den hier herrschenden Temperaturen von 35° angepasst ist ? …
Leider bekommen wir am Abend unerwünschten Besuch von kleinen, zum Teil auch blutsaugenden Plagegeistern, welche erst von uns und dem Tisch ablassen, als wir das Aussenlicht einschalten. Das war eine echt gute Idee, welche nicht nur uns, sondern auch den vielen Fledermäusen zu Gute kommt! Diese haben dank uns leichte Beute und fliegen in unglaublicher Nähe über unsere Köpfe hinweg!
Der nächste angepeilte Stausee entpuppt sich als nicht erreichbar für uns, da die Piste dorthin einfach viel zu schmal für uns ist. Somit entscheiden wir uns, doch nicht das Wochenende in der Extremadura zu verbringen, sondern wieder in Richtung Portugal zu fahren. Unterwegs kommen wir durch Landschaften, welche uns mit ihrem langen, gelben Gras an die Serengeti, dann wieder mit den vereinzelten Bäumen an den Tarangire-Nationalpark in Tansania erinnern.

Schnurgerade Strasse durch eine Spanische Steppenlandschaft

Aber einen schönen Platz, um uns hinzustellen, finden wir hier nicht, da die meiste Zeit an beiden Seiten der Strasse Zäune aufgestellt und die Pisten mit Toren verschlossen sind. Und so landen wir schneller als gewünscht am ehemaligen, nun verlassenen Grenzposten nach Portugal, wo wir in der sengenden Hitze einen kurzen Halt machen. Wenige Kilometer weiter finden wir beim schönen Dorf Marvâo einen Stellplatz. Nach einem Spaziergang durch das «Museumsdorf», der Besichtigung der Burg, des Museums und des Kulturzentrums verbringen wir hier einen gemütlichen Abend und eine mehr oder weniger ruhige Nacht.

Marvão

Eben – Hundegebell nervt uns wieder einmal. Es ist mir schleierhaft, wie man im Wohnmobil einen oder gar mehrere Hunde mitnehmen kann – Dreck, Haare und Gestank geht auch ohne solche Viecher, ist aber sicher erträglicher (wer auch immer einen Hund hat und dies liest: ist nicht böse gemeint, nur meine ehrliche Ansicht ?).
Mittlerweile zieht es uns nun wirklich ans Meer und somit fahren wir in einem Schwung quer durch Portugal an die Atlantikküste. In der Nähe von Sâo Pedro de Muel finden wir einen schönen Platz oberhalb des grossen Strandes, wo wir die nächsten 3 Tage stehen bleiben. Dies nicht, weil uns der Wasser zum Baden lockt – die Wellen sind viel zu hoch – sondern schlicht und einfach, weil das Wetter ziemlich regnerisch ist und wir keine Lust haben, weiterzufahren!
Der Ventilator unseres DC-DC-Wandlers hat uns schon letztes Jahr immer wieder mal mitten in der Nacht aus dem Bett geholt – nun, bei diesen Temperaturen kommt dies häufiger vor. Armin hat zwar einen von uns noch nie gebrauchten Schalter dort angehängt, so dass der Wandler nicht mehr jedes Mal umständlich ausgesteckt, sondern nur noch der Schalter betätigt werden muss. Aber da wir nicht wissen, wie lange das Teil noch einwandfrei funktionieren wird, wollen wir uns vorsorglich ein neues Gerät zum Austauschen besorgen. In der Umgebung von und in Lisboa soll es mehrere Geschäfte geben, welche Geräte dieser Marke importieren oder führen, so wenigstens unsere Hoffnung. Das erste Geschäft am Hafen von Cascais hat das richtige Gerät leider nicht, könnte es aber für uns bestellen und innerhalb von zwei Wochen wäre es da. Zu lange für uns, um uns die Zeit hier um die Ohren zu schlagen! In Lisboa haben wir noch weniger Erfolg – bei der angegebenen Adresse sehen wir keine solche Firma und zudem ist es unmöglich, einen Parkplatz zu finden. Wir entscheiden uns, zum schon bekannten Platz auf dem Kai beim Torre de Bélem zu fahren und von dort aus Firmen telefonisch zu kontaktieren. Da wir dort keinen freien Platz finden, stellen wir uns vorläufig quer hin, bis eine genügend grosse Lücke frei wird und versuchen unser Glück per Telefon. Leider wieder Fehlanzeige: eine Firma antwortet nicht, bei der anderen kriege ich die Auskunft, dass das Teil bestellt werden kann, es aber mindestens eine Woche dauert, bis es geliefert wird … wir versuchen es dann doch lieber an der Algarve, wenn wir dann dort sind.
Der Umstand, dass wir uns Ende September mit Volkmar und seiner Familie treffen möchten, lässt uns unseren Zeitplan überdenken, denn es ist schon der 31. August und wir befinden uns immer noch in Mittelportugal! Somit bleiben uns «nur» 3 Wochen, um die Algarve und Andalusien zu besuchen. Somit ist der Entschluss schnell gefasst, in welche Richtung es weiter gehen soll.
Nachdem wir an diesem Abend nach längerer Suche einen ruhigen Platz für die Nacht in einem Pinienwald südlich von Lisboa gefunden haben, geht es am nächsten Tag in einem durch bis an die Algarve – eine lange und ziemlich ermüdende Fahrt! Doch wir sind noch rechtzeitig in Faro, um bei einer weiteren Firma nach dem gesuchten Gerät zu fragen – nicht an Lager und bestellen dauert bis zu 2 Wochen …! Das dauert uns nun definitiv zu lange – wir werden versuchen, das Teil über unsere Freund Volkmar zu beziehen, den wir ja schon bald treffen werden und es uns dann sicher mitbringt (was dann auch tadellos klappt, DANKE Volkmar!)
Die nächsten Tage verbringen wir an verschiedenen schönen Stränden an der südlichen Algarvenküste, wo wir die Tage mit kurzen Fahrten (an einen anderen Strand), baden, sonnenbaden und lesen oder surfen verbringen (nein, wir haben uns kein neues Sporthobby zugelegt, aber dank unlimitiertem Internet kann man auch herrlich surfen, und das ohne grosses Equipment und ohne nass zu werden ?…)

Algarvenküste

Der Wind nimmt von Tag zu Tag mehr zu und so landen wir nach wenigen Tagen an der uns bestens bekannten und ziemlich windgeschützten Plaia Cordoama, wo wir uns wieder einmal in der kleinen Bar mit frischem Fisch verwöhnen lassen. Hier treffen wir seit langem wieder einmal Schweizer an, mit denen wir uns am Abend und dann wieder am nächsten Morgen lange unterhalten.
Fast haben wir vergessen, wie feucht die Luft hier im tiefen Einschnitt der Plaia Cordoama ist! MANni ist aussen ganz nass und auch der Innenraum fühlt sich feucht an. Und da die Brandung hier wie immer zu heftig zum Baden ist und wir die Gleitschirme nur bei Top-Bedingungen herausnehmen werden (die fehlende Routine lässt grüssen!), verlassen wir am Morgen diesen freundlichen Fleck, um uns ein etwas trockneres Plätzchen zu suchen. Finden wir dann auch, nachdem wir an verschiedenen Stellen keinen Parkplatz gefunden haben – es ist die letzte Woche der Sommerferien, was wir anhand der vielen Badegäste gut merken. Doch dann finden wir oberhalb von einigen kleineren Buchten, auf einem sandigen Platz mit schönster Aussicht auf die Felsküste einen super Standplatz und bleiben auch gerade die nächsten beiden Tage hier stehen. Der Ansturm der sonnenhungrigen Leute wird von Tag zu Tag weniger und so geniessen wir unerwarteterweise ein angenehmes und (fast) ursprüngliches Stück Postkarten-Algarve ?

Bilderbuchstrand an der Algarve

Wie wir schon gesehen haben, hat es bei vielen der grösserer Intermarché-Geschäften in Portugal Waschmaschinen und Trockner, welche für die Öffentlichkeit da sind und mit Münzen gefüttert werden müssen. Und da wir geplant haben, unseren Portugalbesuch zu beenden und weiter nach Spanien, genauer nach Andalusien, zu ziehen, ist es eine gute Gelegenheit, den Wäschekorb zu leeren und auch die Bettwäsche wieder einmal zu waschen. Und hier wird die Wäsche innerhalb nützlicher Frist auch tatsächlich sauber, ich bin begeistert! Diesen Dienst sollte es in jedem Urlaubsland geben!
Bestückt mit frischer Wäsche, einem sauberen Bett, leeren Abwassertanks, abgetautem und dann wieder gut gefülltem Kühlschrank geht es bis knapp vor die Spanische Grenze – auf der Portugiesischen Seite des Grenzflusses verbringen wir in Gesellschaft von anderen Wohnmobilen eine ruhige Nacht.
Sevilla haben wir schon einmal besucht und irgendwie haben wir momentan einfach keine Lust, unsere Zeit in Grossstädten zu verbringen. Wir beschliessen, den Bogen über diese Stadt auszulassen und direkt in Richtung Ronda zu fahren – geht aber nicht, da es zwischen der Grenze und Sevilla keine Möglichkeit gibt, über den Fluss zu kommen – ernsthaft! Wenn es also nicht anders geht, peilen wir wenigstens ein Einkaufszentrum am Rand von Sevilla an, so dass wir eine SIM-Karte für Spanien kaufen können. Dies klappt auch problemlos, das Installieren auf dem Travel-Hotspot gestaltet sich dann aber als mühsame und zeitraubende Angelegenheit, sehr zu Armins Ärger! Da es inzwischen später geworden ist als geplant, beschliessen wir doch noch, uns hier in der Stadt einen Parkplatz zu suchen und einen kurzen Bummel zu machen. Einfacher gesagt als getan – alles besetzt, Zufahrt höhenbeschränkt, gesperrt … hier hilft auch maps.me nicht viel weiter! Schlussendlich, als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben habe und nur noch ein möglicher Platz in Frage kommt, erweist sich dieser als staubiger, halb leerer Parkplatz ohne Beschränkung oder Verbot! Zwar direkt neben einer vielbefahrenen Kreuzung und somit wahrscheinlich laut, dafür aber auch direkt neben dem Plaza España und in Laufdistanz zur Altstadt! Und so sind wir dann wenig später unterwegs, um uns in einer der kleinen Gassen ein Restaurant zu suchen, wo wir draussen etwas essen können. Was uns sofort auffällt: nun, am Abend, ist die Polizei rund um die Altstadt seht präsent – ein Umstand, welcher sich sicher auf all die Anschläge in letzter Zeit zurückführen lässt. Ob wir uns deshalb auch sicherer fühlen? – Nein, denn verhindern können sie gar nichts!

Sevilla by night

Am nächsten Morgen finden wir das übliche Szenario bei einem Parkplatz in einer Stadt vor: die selbsternannten Parkplatzwächter respektiv -einweiser sind da und versuchen, uns für ihre nicht in Anspruch genommenen Dienste vom letzten Abend, da nicht mehr anwesend gewesen, Geld abzuknüpfen. Da sind sie aber an die Falschen geraten, so läuft der Hase nicht! Sie lassen uns in der Folge erstaunlicherweise bis zu unserer Abfahrt in Ruhe, schauen nur hin und wieder verärgert zu uns herüber.
Über Algodonales, ein schon früher besuchtes Fluggebiet, fahren wir weiter. Unterwegs können wir unsere Wasservorräte an einer öffentlichen Quellfassung ergänzen, auch wenn dies mit dem Schleppen von 10-Liter Kanistern ein eher mühsames Unterfangen ist! Durch eine schöne Sierra, welche wir schön von früher kennen, geht es weiter nach Ronda, der «auf zwei steile Felsmassen hingehäuften Stadt», wie es Rainer Maria Rilke genannt hat. Leider haben wir hier nicht die kleinste Chance einen Parkplatz zu finden – alle Strassen, welche von der Umfahrungsstrasse abzweigen, sind auf 5,5 Tonnen beschränkt – da kann sich MANni mit seinen knapp 11 Tonnen Lebensgewicht noch so leichtmachen, es wird nicht reichen ?… Auch in der nächsten Umgebung haben wir keine Möglichkeit und der Campingplatz ist zu weit von der Stadt entfernt, als dass dieser in Frage kommt. Somit entfällt der hier geplante Besuch und wir landen auf einem kleinen Pass einige Kilometer östlich von Ronda mit dem vielsagenden Namen «Puerto del Viento» – hoffentlich vergisst der Wind für heute diesen Hinweis! So ist es dann auch und wir verbringen einen schönen Abend hier oben auf 1190 m.ü.M.

Auf dem Puerto del Viento

Nach einer absolut ruhigen Nacht geht es weiter durch die Sierra de las Nieves, eine Strecke, welche wir auch schon vor 8 Jahren gefahren sind und weswegen wir wissen, wie schön es hier ist. Dieser Umstand bringt es auch mit sich, dass es immer wieder mal heisst: Ah, weisch no …, jetzt chunnt dänn …, da isch doch das und das gsi … Auch der etwas vernachlässigte Picknick-Platz, wo wir uns für die Nacht hinstellen, ist direkt neben einem Campingplatz, wo wir damals mangels anderen Möglichkeiten (diesen Platz gab es noch nicht) hingegangen sind. Und hier sind wir nicht nur fast alleine – direkt neben uns hat es einen betonierten Wasserhahn welcher sogar unter Druck steht, so dass wir am späteren Abend den Dreck der letzten Tage, ohne unsere Vorräte zu strapazieren, abwaschen können! Abgesehen davon ist es auch eine willkommene Erfrischung: das Thermometer hat heute die 40°-Marke nur knapp verfehlt, obwohl es schon der 11. September ist!

“Gemusterte” Landschaft in Andalusien

Nach einigen Tagen, an denen wir recht viel gefahren sind, sind wir schnell an der Mittelmeerküste angelangt, wo wir einen schönen und ruhigen Nachmittag am langen Strand bei La Herradura verbringen möchten. Aber auch hier sind unterdessen am gesamten Strand Parkverbotsschilder für Wohnmobile aufgestellt worden – schade, aber angesichts der respektlosen Art vieler reisender Touristen auch wieder nicht erstaunlich. Da wir aber nach diesem weiteren langen Fahrtag nicht wirklich weiterfahren möchten, wird wieder einmal das App «Park4Night» in Anspruch genommen – und tatsächlich, auf der gegenüberliegenden Seite des Punta de la Mona, nur wenige Kilometer von hier, soll es einen weiteren, kleineren Strand geben, wo man sich auf dem Parkplatz hinstellen kann. Und obwohl die Strasse durch ein überbautes Gebiet führt und der Platz auch gleich unterhalb liegt – es entpuppt sich als ruhiger, schöner Platz, wo wir auch noch in die Wellen hüpfen können! Wir staunen aber nicht schlecht – die Wassertemperatur ist gefühlt nicht höher als im Atlantik! Es gibt aber doch einen sichtbaren Unterschied zwischen den Stränden am Atlantik und hier an der Mittelmeerküste: am ersteren sind sie durchwegs goldgelb, hier eher grau. Schön ist es trotzdem!
Abwasser entsorgen – so einfach das in Portugal ist, so mühsam ist es immer noch in Südspanien! Es gibt wohl Entsorgungsstellen, aber meistens sind diese nicht ausgeschildert und dann noch irgendwo im Nirgendwo, wo kein vernünftiger Mensch diese vermuten würde! Hier müssen wir definitiv vermehrt auf das App «Park4Night» zurückgreifen, wo viele solcher Stellen eingetragen sind. Und somit fahren wir eines Tages eine kleine Strasse, welche wir ansonsten nie benutzt hätten, in Richtung Küste und halten Ausschau nach der besagten Tankstelle, wo die Entsorgung sein sollte. Als wir da sind, sehen wir halb versteckt, fast ganz verwittert und fast nicht mehr zu lesen tatsächlich ein entsprechendes Schild, welches hinter das Gebäude weist, wo sich dann tatsächlich auch das Gesuchte befindet, von der Strasse aus nicht sichtbar!
Nachdem wir MANni erleichtert haben fahren wir an den nahegelegenen Strand. Wenn es möglich sein sollte, können wir ja auch hierbleiben, anstatt direkt weiter zum Naturreservat Cabo de Gata zu fahren, unserem nächsten und wahrscheinlich letzten Ziel hier in Spanien, bevor es dann nach Algeciras und nach Marokko geht. Wir haben nicht erwartet, an diesem Küstenabschnitt einen so schönen und leeren Strand zu finden! Wir können uns direkt auf den Strand stellen, eine der zahlreichen Duschen nur ein paar Meter von uns entfernt! Leider sind die Wellen aber zu hoch, als dass wir an ein Bad denken könnten (die Dusche benutze ich aber später dann trotzdem ?).
Es scheint hier niemanden zu stören, auch die am Abend auftauchenden Jogger, Spaziergänger und Fahrradfahrer nicht. Auch das ungleiche Gespann, welches dann noch mehrmals bei uns vorbeifährt, nimmt keine Notiz von uns: eine Kutsche, gezogen von einem stolzen Pferd (ich tippe auf einen Andalusier) und einem Maultier! Herrlich, den beiden ungleichen Zugtieren zuzuschauen – wenn das Pferd schneller geht, bremst das Maultier garantiert oder will stehenbleiben – will das Maultier nach rechts, zieht das Pferd nach links, so dass es dann einfach geradeaus geht – der Kutscher hat alle Hände voll zu tun!

Ein ungewöhnliches Gespann!

Wir haben 2 Wochen gebraucht, um von Lisboa zum Cabo de Gata zu gelangen. Dieses Gebiet ist bei jedem unserer Reisen ins südliche Spanien ein MUSS gewesen und dieses Mal ist es nicht anders. Dieses Jahr sind wir erstaunt, dass es nicht so trocken und staubig ist, wie wir es kennen, sondern die Büsche saftig grün erscheinen, die Agaven ebenfalls grün sind und an vielen Stellen ein Hauch von grün die Ebenen und Berge überzieht. Schön sieht das aus! Nun, am 19. September, sind wir je 2 Nächte an einem der schönen Stränden hier gestanden, wo dies noch toleriert wird. Eigentlich darf man nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ausserhalb der Ortschaften stehen, wenn man Glück hat, geht dies aber immer noch für einige Nächte, bis man von der Parkaufsicht gebeten wird umzuparkieren.

Im Naturschutzgebiet Cabo de Gata

Ein Umstand überrascht uns dieses Jahr positiv: es hat zur Abwechslung keine Quallen ?! Haben uns diese lästigen Jellyfische doch die letzten beiden Male das Baden vermiest! Denn hier ist das Wasser wieder schön warm und sehr klar, so dass es ein Genuss ist, sich mit den Wellen treiben zu lassen. Aber andere Wassertiere finden dieses Jahr Gefallen an uns– bei einem unserer Bäder werden wir doch wirklich von Fischen «angeknabbert»! Armin von einem ziemlich grossen, ich an der Schulter von einem langen, silbrigen … na ja, immer noch besser als Quallen!
Seit gestern sind wir an unserem absoluten Lieblingsstrand bei La Isleta, wo wir hoffen, noch mindestens eine weitere Nacht verbringen zu können, ohne dass der Platz geräumt wird. Die eventuellen Vorboten in Gestalt des Stellplatzbesitzers und der lokalen Polizei waren schon hier, einige Wohnmobile sind daraufhin schon mal weggefahren … wir wurden aber nicht, wie andere, von den Beamten angesprochen und so hoffen wir, dass MANni und so auch wir an unserem aussichtsreichen Standplatz, für einmal zuvorderst auf der Klippe, toleriert werden …

Unser Lieblingsort im Cabo de Gata

An manchen dieser Stellplätze wimmelt es nur so vor lästigen Fliegen! Wir haben ein, wenn auch nur kurzfristiges und vorübergehendes, Mittel dagegen gefunden: unsere kleine Schweizerfahne, welche wir von unserem LKW-Fahrlehrer und seiner Frau erhalten haben! Kurz damit herumwedeln und die Fliegen verziehen sich – bis sie dann durch das nächste Fenster wieder hereinkommen ☹… Und da wir vergessen haben, unseren Patriotismus am 1. August zu demonstrieren, holen wir das nun gelegentlich auf diese Weise nach ?… oder auch so ?.

Ein bisschen Heimweh darf sein

Ginge es nach dem groben Zeit- und Reiseplan, den wir noch vor unserer Abfahrt erstellt haben, würden wir uns bis im Sommer 2019 Zeit lassen, um bis nach Namibia zu fahren. Dies vor Allem wegen der Regenzeit in Kamerun. Unterdessen haben wir aber gemerkt, dass uns dies irgendwie zu langsam geht. Schon diese 2 ½ Monate, welche wir auf der Iberischen Halbinsel zugebracht haben, sind uns zu lang geworden. Vielleicht auch, da wir viele schon bekannte Plätze besucht haben. Wir werden nun voraussichtlich ab Mauretanien schneller unterwegs sein. Unser Carnet de Passage, also das Zolldokument von MANni, weches wir ab dem Senegal brauchen, ist erst ab Februar 2018 gültig und somit können wir erst dann dort einreisen. Wir werden also den Winter wie geplant in Marokko und Spanien verbringen. Und dann zur gegebenen Zeit schauen, wie wir das Problem Kamerun lösen. Wie heisst es doch so schön: «Belive you can, and you’re halfway there!»

Und damit ihr noch wisst, wie wir aussehen, hier noch ein Update.

 

Gesamtstrecke: 2473.13 km

Goodby, rafiki yetu! Kwaheri kwa sasa …

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Ein Kommentar

  1. django django
    25. September 2017    

    Super

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