Weltreise

Zwischen Tradition und Moderne

13.11. – 06.12.2018

Bis am Mittwochmorgen bleiben wir am schönen Sandstrand bei Kabrousse im Süden von Senegal. Es ist perfekt hier – aber wie es so ist, es zieht uns weiter. Wir haben uns entschieden, die Grenze nach Guinea auf der Hauptstrecke bei Sambailo zu überqueren, welches weit im Osten des Landes liegt. Und so verbringen wir einen langen Fahrtag auf der Strasse, wieder mit unzähligen Checkpoints, welche uns nicht unwesentlich aufhalten. Erst am späten Nachmittag erreichen wir unser Ziel, ein Campement in Vélingara, wo wir uns problemlos im Hof hinstellen können. Aber trotz der Müdigkeit ist es schwierig, einzuschlafen – es wird einfach nicht kühler ☹!

Da wir hier im Senegal unterdessen wissen, wo wir was einkaufen können, erledigen wir das noch, bevor wir in ein neues, unbekanntes Land aufbrechen. Den Senegalesischen Grenzposten erreichen wir kurz nach 13 Uhr – eine dümmere Zeit hätten wir uns nicht aussuchen können, denn bis um 15 Uhr geht hier gar nichts mehr – Mittagszeit!!! Und so verbringen wir die heissen Stunden in der prallen Sonne wartend. Das einzig nützliche, was wir erledigen können, ist Geld wechseln – Guinea hat seine eigene Währung, den Guinea Franc.

Irgendwann kommt endlich Bewegung in die Sache. Sobald sich die Tür der Polizei öffnet, beginnt das Rennen und Drängeln, jeder will der Erste sein – warum wir dann in den Genuss dieses Privilegs kommen und an allen anderen Wartenden vorbeigewinkt werden, erstaunt nicht nur uns und wir ernten den einen oder anderen nicht eben freundlichen Blick … Schnell sind die Pässe abgestempelt (nicht ohne vom Beamten gefragt zu werden, ob wir das Visum für Guinea im Pass haben ?) und auch das Carnet, für welches der Zoll (Douane) zuständig ist, ist schnell und routiniert ausgefüllt.

Das ganze Prozedere gestaltet sich in Guinea dann etwas komplizierter, jedoch ebenfalls zügig und routiniert. Im ersten Dorf Pässe einstempeln (Polizei), im nächsten grösseren Dorf das Carnet einstempeln (obwohl sich die Beamten an der Grenze auf unsere Nachfrage nicht einig sind, ob das dort, in Sambailo oder gar erst in Koundâra der Fall ist), hier nochmals zur Polizei, um die Passdaten in ein Buch eintragen zu lassen – wellcome to Guinea ?.

Und dann begehen wir unsere erste Straftat in Afrika – wir übersehen in Koundâra den Posten des Zolls, welcher unser Carnet und den Aufbau kontrollieren will … ein Beamter wird mit dem Auto (notabene ohne Nummernschild!) hinter uns hergeschickt und signalisiert nach einem Überholmanöver mitten in Ort, dass wir umkehren und ihm folgen müssen … hoffentlich hat das keine unangenehmen Folgen! Das Ganze wird aber afrikanisch locker behandelt und schon nach kurzer Zeit sind wir durch den Ort hindurch und richten uns etwas abseits der Strasse für eine ungestörte Nacht ein …

Auch das Guineische Verkehrsministerium liebt «schlafende Polizisten», hier in Form von jeweils mehreren schmalen, hohen Bumps, welche sich vor, in und nach den Dörfern quer über die Fahrbahn legen … wenn ich es mir genau überlege, wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, täglich unzählige Todesopfer in den Ortschaften zu verhindern … Apropos Todesopfer – wir fragen uns schon bald, wie viele jungen Männer jedes Jahr hier tödlich verunfallen, nur weil sie keinen Platz mehr in den alten, maroden, eh schon überbelegten Peugeot-Kombis finden und es sich auf dem meterhoch aufgetürmten Gepäck auf dem Dachträger bequem machen! Oder sich auf dem Dach eines LKW hinsetzen und locker die Unebenheiten der Strasse ausbalancieren … wie man sich denken kann, wird deswegen nicht etwa langsamer oder vorsichtiger gefahren …

Unsere Freude über die meist gute Teerstrasse ist nicht von Dauer –  am Nachmittag geht diese über in eine wirklich üble, ausgewaschene, rote Piste, welche sich durch das dichte Grün des Urwalds in die Höhe schlängelt und uns nur noch sehr langsam vorwärtskommen lässt. Und so was nennt sich Hauptverbindungsstrasse ?! Es wird später und später – und kein Platz im Dickicht neben der Piste weit und breit, um sich für die Nacht hinzustellen! Endlich – ein kleiner unebener Fleck, wo wir keine zwanzig Meter neben der Piste stehen bleiben und von allen Vorbeifahrenden hupend und winkend gegrüsst werden ?. Und es gibt wirklich Fahrer, welche mit ihren schweren und langen Sattelschleppern oder Dreiachser in tiefster Dunkelheit hier durchpoltern ?… Wenn wir gewusst hätten, dass uns wenige Kilometer weiter ein herrlicher Asphaltbelag hätte dahinschweben lassen … macht er dann aber auch am nächsten Morgen ?.

In Labé versorgen wir uns mit Internet – dank dem Englisch sprechenden Verkäufer im kleinen Laden an der Durchfahrtsstrasse ist auch das schnell erledigt und Armin ist wieder glücklich ?.

Hier im Herzen von Guinea soll es einige sehenswerte Wasserfälle geben – einen davon möchten wir heute ansteuern. Auf passabler und breiter Piste geht es durch Dörfer, Felder und Wälder immer weiter in den Dschungel. Nach einer Abzweigung wird es eng und die Spuren der tiefhängenden Äste gesellen sich zu denen, welche schon an MANni’s Seiten vorhanden sind … bis es dann kurz vor dem Wasserfall wirklich nicht mehr weiter geht ☹. Daran haben weder die Bäume noch die Piste Schuld – sondern ein kleinerer Bach, welcher in der Regenzeit die Brücke demoliert hat und wir nicht riskieren möchten, diese komplett unpassierbar zurückzulassen … denn ein PW kommt hier noch durch und es wird an der Reparatur gearbeitet. Ein Wendemanöver auf kleinstem Raum später zwängen wir uns wieder zurück auf die breitere Piste, wo wir uns in Folge der fortgeschrittenen Zeit einfach auf eine Lichtung neben diese stellen. Und auch hier scheint es niemanden zu stören – wir werden von den vielen vorbeifahrenden Motorradtaxis und deren Mitfahrer freundlich gegrüsst …

Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, geben wir noch lange nicht auf – der nächste Wasserfall wartet! Hier ist es nicht der Zustand einer Brücke, welcher uns unser Ziel nicht erreichen lässt, sondern etwas unfreundliche und unverschämte Burschen (Militär?), welche uns für die Zufahrt 50’000 GFr. (ca. 10 CHF, für uns nicht viel, aber in diesen Ländern ist das eine hohe Summe!) und fürs Übernachten Zusätzliches abknöpfen wollen! Ich kann den «Preis» für die Durchfahrt wohl innerhalb weniger Minuten und erstaunlich einfach auf 20’000 GFr. drücken, beim «Preis» für die Übernachtung ist jedoch kein Verhandeln möglich – wir wenden und lassen damit die unsympathischen Burschen sowie das ungute Gefühl, welches in uns hochgekrochen ist, dort zurück …

3. Versuch bei den nahegelegenen Kambadaga-Fällen. Die eh schon schmale und zum Teil nasse Piste führt kurz vor dem Ziel steil und tief ausgewaschen durch hohes Gras zum Fluss herunter – wir begutachten das lieber mal zu Fuss. Machbar ist es und unten könnten wir uns halb auf der lehmigen Piste, halb im hohen Gras hinstellen – für eine Nacht … Schon bald taucht ein jüngerer Mann auf und will 100’000 GFr. (?!) und noch extra für die Nacht, das sei der «offizielle» Preis (wir hatten gelesen, dass es etwas kosten soll, aber das?) … wir bieten ihm 20’000 inkl. Übernachtung. Die will er nicht, ist zu wenig, er muss schon mehr dem Chief abliefern und wir sind doch Brüder und Schwestern und jeder muss leben können … auch hier, nicht mit uns und so sind wir schnell wieder startbereit. Der Mann merkt, dass ihm hier Geld davonfährt und rennt hinter uns her … wir können für die gebotenen 20’000 bleiben. Und damit er nicht ganz leer ausgeht, kriegt er eine Flasche Wasser, eine Dose Bier und Zigaretten von uns geschenkt, nur um nach einiger Zeit leicht lallend nach mehr zu verlangen …

Uns ist bewusst, dass wir in den Augen dieser Menschen unerhört reich sind und uns alles leisten können, wo sie zum Teil wirklich nichts haben – wir sind aber der Meinung, dass es weder den hier lebenden Menschen noch für die Zukunft dieser Länder etwas bringt, wenn der reiche Europäer sein Geld mit offenen Händen wahllos jedem, der etwas davon will, verteilt. Denn genau dieses Verhalten führt schlussendlich dazu, dass keine Relation mehr zwischen «Dienstleistung» und Preis besteht … wollen wir das wirklich? Ausserdem lernt man und frau auch hier schnell …

Diese Nacht kühlt es etwas ab – der steile und ausgewaschene Rückweg steckt aber im Hinterkopf und so sind wir schon vor dem Frühstück startbereit – meine beiden Männer (?) meistern die schwierige Auffahrt problemlos und schon bald können wir nach einem kurzen Fussmarsch durch den Busch die Kambadaga-Fälle von Weitem und in ihrer ganzen Pracht geniessen ?.

Nach all diesen Abenteuern sehnen wir uns nach einer Pause – na ja, wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten und das feuchtheisse Klima geht an die Substanz … und wir finden tatsächlich schon bald einen Platz etwas abseits der Strasse und eines Dorfs, wo wir uns auf eine Wiese neben einen Pinienwald hinstellen und nur am Abend von der Dorfjugend belagert werden … «Bonsoir, bonsoir, est’que vous avez des cadeaux pour nous?»

Am nächsten Morgen werden wir von zwei geduldig auf ihren Motorrädern wartenden Militärs aufgeklärt, dass wir uns bei der Präfektur hätten melden müssen … ja, wenn wir nur wüssten, wo sich diese befindet …

Wir haben noch lange 10 Tage Zeit, bis unser Visum für die Elfenbeinküste ab dem 1. Dezember gültig ist, müssen keine weiteren Visa in Conakry holen, sind nicht erpicht darauf, unnötiges Geld für fragwürdige «Eintrittspreise» für was auch immer auszugeben und steuern deshalb MANni in Richtung Westen – ansonsten sind wir schon in drei bis vier Tagen an der Grenze. Die Landschaft, welche bis jetzt grösstenteils hügeliges, grünes Dschungelgebiet gewesen ist, ändert sich in Richtung Westen und wird bergiger. Auch die Art der Häuser ändert sich: es kommen hier weniger der bis jetzt vorherrschenden gemauerten, zum Teil gefliesten und viereckigen Bauten vor, Rundhütten werden häufiger.

Wir nähern uns dem jungen Niger, wo das Land wieder flacher und fruchtbar wird. Bei der Landestelle einer Pirogenfähre nennt i-Overlander einen schönen und ruhigen Stellplatz – schön ist es hier wirklich, aber die heimkehrende Jugend vom Dorf am anderen Ufer ist zeitweise doch sehr aufdringlich … nur ein junger Mann beginnt sehr interesseiert auf Englisch mit uns zu plaudern ?.

Die Dörfer, welche wir zuerst auf einer von Schlaglöchern übersäten Asphaltstrasse, dann auf einer staubigen Piste durchfahren, bestehen aus vielen «Familiendörfern», einzelnen aus Lehm und Holz gebauten Rundhütten, welche von einem Zaun aus Dornenästen umgeben sind. Uns fallen die vielen alten Traktoren auf, welche in verschiedenen Zuständen des Zerfalls herumstehen – auch hier wurden die Maschinen gebraucht, bis sie den Geist aufgegeben haben und bereichern nun das Dorfbild, dienen als Ersatzteillager oder den Kindern als Klettergerüst.

Das Hinterland von Guinea ist sehr wasserreich, die Piste führt immer wieder an Sumpfgebieten entlang, wo oft Reis angebaut wird. Auf den kleinen Teichen schwimmen Seerosen mit grossen, weissen Blüten und in den Bächen wird die Wäsche auf dem Waschbrett gerubbelt – oft sehen wir junge Männer oder Knaben diese Arbeit verrichten! Allgemein stimmt das gängige Bild von Afrika für uns nur bedingt mit dem Erlebten überein. So sehen wir nicht nur die Frauen ihre Ware auf dem Kopf oder ihr Kleinkind auf dem Rücken mit sich herumtragen –  auch die Männer und Knaben laufen mit Schüsseln, Holzbündeln oder grossen Säcken mit Mais oder Mehl auf dem Kopf herum und der eine oder andere Junge trägt sein jüngeres Geschwisterchen auf dem Rücken bei sich. Zugegeben, die Bewegungen der Frauen und Mädchen sind eleganter und sexyer, manchmal in unseren Augen schon fast aufreizend in den figurbetonten, bunten Kleidern – aber sie geben definitiv das schönere Bild ab als ihre Männer, Väter und Brüder ?.

Und trotzdem in diesem Land über 90% der Bevölkerung muslimischen Glaubens sind, sehen wir viele Frauen ohne Kopftuch und auch sonst wird hier ein sehr liberaler Umgang mit dem Glauben gelebt. Unter den bunten Farben der Kleider stechen uns jedoch besonders diejenigen in die Augen, welche von Kopf bis Fuss, inkl. Hände, in Schwarz daherwandeln und der Schlitz für die Augen kaum ausreicht, um hindurchzuschielen …

Auffallend ist, dass die Menschen beim Näherkommen eines Fahrzeugs neben die Piste treten oder sogar im Busch verschwinden … na ja, die Schaukelei vom MANni muss für sie furchterregend und höchst beängstigend aussehen ? …

Wir schaukeln unseren Pistenhüpfer weiter über unebene und ausgewaschene Pisten und durch kleine Dörfer, wo die Menschen manchmal doch eher auf absurde Weise in von Europa gespendeten Second- oder Thirdhand-Kleidern stecken. So fällt mir besonders eine Frau auf, welche bei mindestens 35° C ihr kleines Baby in einen dieser bei uns angesagten Plüschoveralls in Tiermustern inkl. Kapuze mit Ohren, welche für unsere Mitteleuropäischen Winter ausgelegt sind, gesteckt hat – eine kleine, wahrscheinlich überhitzte Giraffe in Guinea! Oder der junge Mann, der ein T-Shirt, das offensichtlich für ein weibliches Geschöpf hergestellt wurde, zur ausrangierten Jeans trägt. Und auch die alte Frau, welche immer noch, wie seit eh und je, in ihrem alten Stofffetzen gehüllt herumläuft – ich bin mir dann nicht sicher, ob für diese Menschen der «Fortschritt», welcher mit der Kolonialisierung Einzug gehalten hat, wirklich ein Segen oder nicht eher ein Fluch ist und sie nicht mit ihren althergebrachten Traditionen und der dem Klima und den Ressourcen angepassten Kleidung glücklicher und zufriedenen wären. Nur so als Gedankenanstoss …

Die reiche Wegwerfgesellschaft «spendet» und verschifft seine nicht mehr gebrauchten oder zu viel gekauften Konsumgüter (hierzu zähle ich auch Fahrzeuge und Elektronikgeräte!) nach Afrika, wo die Bevölkerung sicher dringenden Bedarf an einigen Artikeln hat, andere aber einfach nicht hierhin passen. Was auch auffällt ist, dass auch in den abgelegensten Dörfern Satellitenschüsseln, Solarpanel und Handy zum normalen Bild gehören – hier oft aus China importiert, wo die Ware den Qualitätskriterien nicht genügt und als Ausschussware in den Containern für Afrika landet!

Solche Bilder und Überlegungen geben mir zu denken oder machen mich einfach nur traurig! Mir schwirrt noch viel mehr zu verschiedenen Themen durch den Kopf. Dies aber niederzuschreiben, sprengt den Rahmen – denn wer das alles nicht selber gesehen und erlebt hat, kann es auch nicht nachvollziehen …  lassen wir es drum bei diesen Gedanken bleiben.

Ich möchte hier nicht alles, was aus den Industrieländern kommt, schlechtmachen. Was sicher gut und wichtig ist, sind die überall vorhandenen Wasserbrunnen mit Handpumpe, welche die Dörfer den Entwicklungsorganisationen zu verdanken haben. Hier kann sich die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgen – obwohl ich gerade daran denke, dass die Pirogenfahrgäste am Niger das Flusswasser ungefiltert getrunken haben – na dann mal Prost ?!

Wir nähern uns mit Riesenschritten der Grenze zur Elfenbeinküste und haben immer noch (zu) viel Zeit, bis unser Visum seine Gültigkeit erlangt (selber schuld, wir haben ja dieses Datum gewählt) … Unser letztes Ziel hier in Guinea heisst Bossou, wo es laut Reiseführer einer der letzten Gebiete primären Regenwaldes in Westafrika geben soll. Dort lebt, dank eines Jagdtabus, noch eine kleine Gruppe wilder Schimpansen. Der Weg dorthin hält dann eine kleine Herausforderung für uns bereit: in Lola, einer grösseren Ortschaft, ist ausgerechnet heute grosser Markttag. So ist die Strasse durchs Dorf gesperrt und auf der Piste, welcher uns als Umfahrung angezeigt wird, ist ein Verkehrschaos und es geht hier weder vor noch zurück. Zum Glück können wir wenden und suchen uns unsere eigene Umfahrung – eine zum Teil schmale, ausgewaschene und mit tiefhängenden Drähten überspannte Piste, welche sich zwischen den Wohnhäusern hindurchschlängelt – die Anwohner haben Glück, dass wir keines hinuntergerissen haben!

Die Piste nach Bossou und weiter zur Grenze nach Liberia gibt uns einen guten Eindruck, wie es in der Regenzeit hier aussehen kann – die tief eingegrabenen Fahrspuren sind als stumme Zeugen zurückgeblieben. In Bossou angekommen, können wir uns beim «Institut de Recherche Environnementalde Bossou» hinstellen – kostenpflichtig zwar, aber wir werden hier weniger von der Dorfjugend belästigt, welche immer wieder Touristen zu Gesicht bekommt, auch wenn nicht mehr viele den Weg hierhin finden werden. Wir arrangieren für Dienstag eine Führung zu den Schimpansen, ein teurer Spass, welcher mit 500’000 GFr. pro Person zu Buche schlägt (ca. 100 CHF, p.P.!). Wir hoffen, für dieses Geld denn auch wirklich den einen oder anderen Affen zu sehen ?.

Früh am Morgen folgen wir unserem Führer auf schmalen Pfaden in den Regenwald – und sind schon nach kurzer Zeit völlig durchgeschwitzt. Sobald sich die Sonne zeigt, steigen das Thermometer und der Hygrometer gefühlt explosionsartig an, was natürlich so nicht stimmt, denn hier in den Tropen ist es immer schwülheiss und jede Bewegung drückt das Wasser aus den Poren! Nach einigen steilen Stellen, wo ich mich an den Bäumen und Wurzeln festhalten muss, um nicht abzurutschen, werden wir angehalten, still zu sein und zu warten … die Spannung steigt … Fehlalarm ☹. Aber ein zweiter Guide, welcher an einer anderen Stelle nach den Viechern sucht, meldet, wo er welche gesehen hat … wieder den Steilhang, dieses Mal aber querwaldein, hinunter und … im Dickicht vor uns sehen wir den Rücken eines grösseren Schimpansen, welcher aber sogleich wieder verschwindet ☹. Es geht weiter und plötzlich sehe ich im Augenwinkel eine Bewegung – ein Schimpanse überholt mich links, keine fünf Meter entfernt! Und dann entdecken wir sie – zwar nur zwei der sieben noch lebenden Schimpansen, aber es ist trotzdem ein Erlebnis, sie hier in Freiheit zu sehen ?! Wir können die Beiden für längere Zeit beobachten, während der eine Guide für das Forschungszentrum seine Beobachtungen zu den Tieren in sein Notizheft schreibt. Nach 2 ½ Stunden kommen wir schmutzig und nass, aber tief beeindruckt ob des Erlebten wieder zum MANni zurück – zum Glück können wir die hier vorhandene Kübeldusche benutzen!

28. November – wir sind uns einig, dass wir nicht länger hierbleiben möchten, uns zieht es weiter … wir haben gelesen, dass ein Paar schon einen Tag, bevor ihr Visum gültig war, ohne Probleme in die Elfenbeinküste eingereist ist … aber drei Tage vorher? Wir entscheiden uns, es zu versuchen, obwohl wir nicht wissen, was wir machen sollen, wenn wir zwar aus Guinea ausgereist sind, aber nicht ins nächste Land einreisen können …

Um es kurz zu machen: entweder schauen sich die Beamten das Datum nicht an (obwohl unser Visum sowohl an der Grenze wie auch später auf dem Polizeikommissariat mit dem Handy abfotografiert wird!) oder es ist ihnen egal, ab wann ein Visum seine Gültigkeit hat – wir reisen ohne Problem oder Diskussion in die Elfenbeinküste ein ?! Somit haben wir ein Kuriosum im Pass – einen Eireisestempel mit einem Datum drei Tage vor Gültigkeit des entsprechenden Visums! Und hier, an einem Grenzposten mitten im Urwald an einer schlechten Piste hat es einen Arzt, welcher die obligatorische Gelbfieberimpfung auch wirklich kontrolliert und uns die Temperatur an der Stirn misst! So mit einem Gerät, das wie ein Bolzenschussapparat aussieht – zum Glück knallt es nicht ?! Auch das gibt es in Afrika!

Schon im Süden von Guinea sind die Chinesen daran, diese Hauptverbindungspiste neu zu bauen – hier auf der Seite der Elfenbeinküste sind sie ebenfalls am Werk. Dies hat zur Folge, dass MANni für einige Kilometer über eine wunderschöne, breite Piste schweben kann, um sich dann wieder durch Schlammlöcher und Auswaschungen auf der alten, schmalen Piste quälen zu müssen … schnell kommen wir so nicht voran! Aber bis nach Man, wo wir uns zum ersten Mal bei einem Hotel hinstellen möchten, wo dies möglich ist, ohne ein Zimmer zu nehmen, sollte das Tageslicht noch ausreichen …

Wir haben die Rechnung ohne die Polizei gemacht – schon an der Grenze werden wir aufgefordert, uns in Danané, der ersten grösseren Ortschaft, auf dem Kommissariat zu melden – warum, erklärt uns keiner, es ist einfach so, Punkt! Na ja, wird wohl nicht unbedingt nötig sein, warum ist ja auch nicht klar … zu unserem Pech gibt es aber kein Entrinnen, zu viele werden es schon so gemacht haben! Eingangs Ort ist bei einem Kontrollposten eine Kette über die Strasse gespannt und wir müssen unsere Pässe vorweisen. Diese wandern umgehend in die Tasche eines Beamten ? und wir werden aufgefordert, diesem aufs Kommissariat zu folgen! Uns bleibt nichts anderes übrig, als dieser Aufforderung zu folgen und wir verbringen somit die nächste Stunde zuerst vor dem Büro wartend, dann im Büro gegenüber einem jüngeren Officer sitzend. Dieser tippt all unsere Daten (und noch viel mehr, da er immer wieder Fragen hat) in sein Handy und fotografiert das Visum nochmals – in ein Buch einschreiben geht wesentlich schneller ?! Dann will er unser Fahrzeug sehen und macht von allen Seiten ein Foto – für was das alles gut sein soll, ist uns ein Rätsel. Auf jeden Fall bleiben wir hier zu lange hängen und erreichen Man an diesem Tag nicht mehr. Somit brauchen wir einen freien Stellplatz für die Nacht – nicht einfach, wenn sich Dorf an Dorf entlang der rege befahrenen Hauptstrasse reiht und es immer Dunkler wird … schlussendlich stellen wir uns einfach an den Rand des Sportplatzes bei einer Schule hin, direkt bei einem Dorf und es scheint niemanden zu stören ?.

In Man beziehen wir Quartier im Hof des Hotels «Les Cascades», wo wir kostenlos stehen dürfen. Im Gegenzug essen wir an den drei Tagen im Restaurant zu Abend. Die sehr nette Patronne lässt uns sogar unsere Batterien aufladen, welche uns seit einigen Tagen etwas Sorgen machen. Sobald viel Strom fliesst, so beim Gebrauch der Kaffeemaschine oder der Induktionskochplatte, kommt es zu einer Notabschaltung, da die Spannung zusammenfällt. Armin befürchtet, dass eine der vier Batterien hinüber ist und wir versuchen müssen, irgendwo neue zu besorgen … da es sich um spezielle Solarbatterien handelt, kein eben einfaches Unterfangen, aber dank Internet auch nicht unmöglich! Das Aufladen über Nacht funktioniert irgendwie nicht, wie es sollte – irgendwas stimmt hier wirklich nicht. Armin testet, was passiert, wenn der Hauptschalter gedreht wird – nichts, der Strom fliesst wie gehabt! Kann es sein, dass es nur an diesem einen Schalter liegt? Probieren geht über Studieren und schon nach kurzer Zeit ist der Schalter überbrückt – und alles scheint zu funktionieren, wie es sollte ? (und funktioniert immer noch, es war wirklich der Schalter!). Glück gehabt.

Hier in Man ruhen wir uns etwas aus, denn wir merken beide, dass uns das Klima und die Anspannungen der letzten Wochen an die Substanz gegangen sind – wir sind beide etwas dünnhäutig geworden (im wahrsten Sinne des Wortes: tauche ich meine Hände in Wasser, kriege ich innert kürzester Zeit Waschweiberfinger und so weiche Fersen hatte ich schon lange nicht mehr ?). In den drei Tagen hier unternehmen wir nur einen halbtägigen, geführten Ausflug, welcher uns zu einem nahen Wasserfall, in ein traditionelles Dorf, zu einem heiligen Wald und seinen darin lebenden Makaken und zur Kathedrale von Man führt, wo wir die Stadt von oben sehen können. Danach bummeln wir gemütlich zum Hotel zurück und kaufen unterwegs noch eine schöne Ananas für ca. 2 CHF. Ansonsten ist, abgesehen von der Reparatur und Wäsche waschen, nicht viel los bei uns.

Wir sind nicht diejenigen, welche in jedem Land jede Sehenswürdigkeit und jedes Touristen-Highlight besuchen müssen. Wir merken je länger, je mehr, dass der Weg unser Ziel ist. Und somit heisst unser nächstes kurzfristiges Ziel – Abidjan. Uns ist damit auch klar, dass uns zwei längere Fahrtage bevorstehen. Die wegen des schlechten Strassenzustands ermüdende Fahrerei führt uns durch abwechslungsreiche Landschaften. Von hügelig bis bergig, von Wald zu Sumpf, durch Urwald und Kulturgebiet windet sich die löchrige Strasse in Richtung Meer, quer durch das Land. Unterwegs fallen uns einige Unterschiede zu Guinea auf – so liegt in den Ortschaften mehr Müll herum und allgemein wirkt alles staubiger und schmutziger. Und anders als in Guinea sehen wir weniger Rundhütten, die meisten Häuser sind rechteckige, einstöckige Bachsteinbauten. In Guinea wird auf saubere und schöne Kleidung meistenorts viel Wert gelegt – hier laufen viele Menschen in vor Dreck starrenden, zerrissenen Kleidern herum, was ich nicht alles der Armut anlasten möchte. Oft habe ich den Eindruck, dass es ihnen einfach keine Rolle spielt, da ja alles eh bald wieder schmutzig wird …

Am Nachmittag, irgendwo nach Daloa, überholt uns ein Motorrad hupend (was alle hier machen) und staunend sehen wir – ein BL-Nummernschild ?! Natürlich halten wir am Strassenrand an und plaudern kurz miteinander. Ein junger Mann, welcher seit sieben Monaten unterwegs ist in Richtung Südafrika. Er möchte schon am Abend Abidjan erreichen und so verabschieden wir uns schon bald wieder, denn es wird in diesen Breitengraden kurz nach 6 Uhr Dunkel. Und in der Nacht fahren ist nicht eben ungefährlich … Wir schlängeln uns noch bis nach Yamoussoukro um die unzähligen Schlaglöcher (die Hauptstadt und der Regierungssitz der Elfenbeinküste) und stellen uns in den Hof eines Hotels unter Französischer Leitung (ein weiterer Tipp von i-Overlander), wo wir schon bald eine gute Pizza geniessen ?.

Nach einer weiteren windstillen, schwülheissen Nacht, in der wir das Bett nassschwitzen, dürfen wir uns noch in einem der Hotelzimmer duschen – vielen Dank ?. Was jeweils zwar keine Abkühlung bringt, aber uns doch ein Gefühl von Sauberkeit vermittelt … bis wir wieder bachnass in unseren Kleidern kleben …

Die Kuriosität dieser Stadt müssen wir uns, trotzdem wir Kulturbanausen sind, doch noch von aussen ansehen – die Kathedrale von Yamoussoukro. Dieses Monstrum hat sich der Präsident nach dem Vorbild des Peterdoms in Rom erbauen lassen und so steht es nun, nicht ganz fertiggebaut aussehend, etwas verloren hier in der Landschaft. Was an diesem Tag das Ganze noch unwirklicher oder geisterhafter erscheinen lässt ist das Wetter – die riesige Kuppel verschwimmt im Nebel!

Schon bald, nachdem wir die Stadt verlassen haben, beginnt die in keiner Karte schon ab hier verzeichnete «Autobahn», welche wir eher als richtungsgetrennte, vierspurige Schnellstrasse bezeichnen würden. Wobei die Gemeinsamkeiten hier schon fertig sind … denn wer würde bei uns auf die Idee kommen, auf der Schnellstrasse seine Ware feilzubieten, am Strassenrand ohne Ausweichstelle eine Werkstatt aufzubauen, sich häuslich niederzulassen oder auf der Ausfahrt seinen Verkaufsstand aufzustellen? Gar nicht zu reden von den Fahrrad- oder Motorradfahrern, welche uns auf dem Pannenstreifen entgegen kommen …

Abidjan – der Regierungssitz dieses mit Bodenschätzen gesegneten Landes. Unsere Mission hier heisst: Visumbeschaffung! Genauer die Visa für Ghana, Togo und das momentan schwer erhältliche für Kamerun. Dort versuchen wir als erstes unser Glück – und werden am Schalte an der Aussenmauer (über welchen übrigens die ganzen Botschaftsangelegenheiten abgewickelt werden, wir haben die Botschaft nie betreten!) darüber belehrt, dass es für Kamerun kein Touristenvisum gibt, nur ein «normales» oder ein »geschäftliches» und wir, da weder Einladungsschreiben noch Kontaktadressen und auch keine Hotelreservierung oder Flugticket vorhanden sind, neben den obligaten Kopien des Passes und Passfotos – eine Reiseversicherung nachweisen müssen! So einfach soll das sein? Wir verstehen die Welt kurzfristig nicht mehr ganz, denn wie wir wissen, haben schon einige Bittsteller in letzter Zeit hier (und auch anderswo) kein Visum für dieses Land erhalten. Da wir die gewünschte Kopie der Versicherung erst noch ausdrucken müssen, versuchen wir unser Glück bei der Botschaft von Ghana – der Tag ist noch jung. Und hier erhalten wir trotz der fehlenden Hotelreservierung, dafür mit einem kurzen Schreiben über die Gründe für unser Begehren, das Visum innerhalb von 2 ½ Stunden ?.

Da es unterdessen doch schon Nachmittag ist, machen wir uns auf die Suche nach einem Stellplatz – wie wäre es auf dem grossen, bewachten Parkplatz des Sofitel Hotel Ivoire?  Der Wachmann lässt uns hineinfahren und auf unsere Nachfrage, ob wir hier stehen können meint er, dass er das entscheiden kann und wir bis zu einer Woche hier stehen können – so einfach haben wir uns die Platzsuche nicht vorgestellt ?! Leider stellt sich am nächsten Tag, nach unserem Besuch beim Konsulat von Togo heraus, dass es doch nicht der Wachmann, sondern die Sicherheitsleute des Hotels sind, welche hier die Entscheidungsmacht inne haben … wir müssen gehen und so geht die Suche wirklich los! Da es sich in Abidjan (wie in allen grossen Städten) nicht empfiehlt, sich einfach irgendwo an den Strassenrand zu stellen, suchen wir einen bewachten Parkplatz, wo es uns erlaubt wird, die Nacht über zu stehen … grosse Hotels – schwierig, da oft keine (grossen) Parkplätze vorhanden sind oder nur auf schriftliche (!) Anfrage das Stehen erlaubt wird. Golfplatz Fehlanzeige, Parkplatz beim Präsidentenpalast unmöglich (wurde uns von einem Wachmann angegeben) – schlussendlich landen wir vor dem Kulturzentrum, wo ich mit unserer Bitte zum Direktor geführt werde, welcher uns gnädigerweise die Erlaubnis gibt … ziemlich laut und heiss, aber gut bewacht.

Das Visum für Togo haben wir gestern nicht erhalten, da der Beamte, der das unterschreibt, erst heute Morgen da ist … aber kurz nach 10 Uhr haben wir unsere Pässe mit dem Visum wieder – auf geht es zur Botschaft von Kamerun! Hier füllen wir erst einmal das Antragsformular aus, geben das gesamte Dossier ab (wir haben auch hier ein Schreiben beigelegt, in dem wir begründen, warum wir das Visum ohne Hotelreservierung und/oder Kontaktadressen möchten und auch eine Notfall-Kontaktadresse in der Schweiz angegeben) und … werden eher unfreundlich nach einer Reservierung oder einem Kontakt in Kamerun gefragt … und überhaupt, es gibt keine Touristenvisa und es sind nicht alle benötigten Unterlagen da … Entschuldigung, aber Sie selber haben uns gestern angegeben, dass wir lediglich eine Passkopie, zwei Fotos und eine Kopie der Reiseversicherung bringen müssen, ist alles da … die Papiere werden zur Seite gelegt und wir dürfen zurücktreten und … warten. Der Schalter schliesst um 11:30 Uhr, es sind einige Leute hier am Warten … unsere Hoffnung schmilzt an der heissen Sonne genauso schnell, wie uns das Wasser am Körper herunterrinnt … Um 12 Uhr werden wir an den Schalter gerufen und uns wird mit einem versteckten Schmunzeln (aha, er kann doch freundlich sein) eröffnet, dass wir das Visum erhalten, wieviel wir denn bezahlen (das Visum innerhalb von 72 Stunden kostet 50’000 CFA, das Expressvisum innerhalb von 24/48 Stunden 65’000 CFA, dreimal dürft ihr raten, wie lange wir warten möchten …), ich drücke ihm die abgezählte Summe in die Hand und er frägt, bis wann wir das Visum abholen möchten. Wenn möglich in einem Tag, oder zwei …? Heute Nachmittag um 15:30 Uhr könnt ihr eure Pässe wieder abholen, bekommen wir zu unserem grenzenlosen Erstaunen zu hören! Das klappt dann auch und unsere Pässe werden uns mit einem offenen Grinsen ausgehändigt ?. Wir haben an diesem Tag zwei Visa erhalten, super ??!

Übrigens: während der Wartezeit auf das Kamerunvisum beamen wir uns mal kurz nach Europa und Amerika – wir gehen in einem Carrefour Supermarkt einkaufen und essen etwas im Burger King ?.

Nun hält uns nichts mehr in dieser Stadt und wir verlassen diese in Richtung Meer, wo die langen Sandstrände von Palmen gesäumt sind und die Wellen mit den Grillen und Zikaden um die erste Stimme beim nächtlichen Konzert wetteifern … Dort dürfen wir uns bei einer Auberge hinstellen und geniessen am Strand unter freiem Himmel ein ausgezeichnetes Abendessen. Wir sind reif für ein paar Tage Urlaub …

Dieser muss jedoch noch ein wenig warten, denn erst einmal braucht es im Wäschekorb wieder Platz und der Dusche, wo dieser steht, würde ein frischerer Duft auch nicht schaden ? … Wir möchten versuchen, ob wir die Wäsche in einem Hotel waschen lassen können, auch wenn wir dafür ein Zimmer nehmen müssen …

Also quälen wir uns von der westlichen von Abidjan gelegenen Küste zur östlichen Seite der Stadt und versuchen, die gewünschte Dienstleistung in einem der zahlreichen Tipps von i-Overlander zu finden … wir sind erstaunt, dass niemand die schlechte, schmale Piste in den Kommentaren erwähnt und bei einigen der Hotels angegeben ist, dass auch grosse Fahrzeuge dort Platz haben sollen – dieses Mal sind wir eher enttäuscht von der Aussagekraft des Apps. In einem der Hotels fragen wir an, leider keine Wäsche möglich, aber die nette junge Frau gibt mir ganz in der Nähe einen «Waschsalon» an, der Waschmaschinen hat … wir werden fündig und ich kann vier (!) volle Säcke mit Schmutzwäsche abgeben und diese am nächsten Nachmittag wieder abholen. Und dies zu einem moderaten Preis von 8000 CFA (ca. 15 CHF). Somit brauchen wir nur noch ein Hotelbett, da unsere Bettwäsche ebenfalls dringend eine andere Nässe als unser Schweiss vertragen hat …

Wir quartieren uns in einem der vielen Lodges hier in der Gegend ein und gönnen uns damit zwei Nächte in einem klimatisierten Zimmer, gutes Frühstück, Dusche und grosses Swimmingpool inbegriffen … ?.

Zum Schluss noch Folgendes: in den meisten der uns bekannten Blogs und auch in Reiseführern steht geschrieben, dass sowohl in Guinea wie auch in der Elfenbeinküste immer wieder von den Beamten bei den Strassenkontrollen ein Schmiergeld oder eine ungerechtfertigte Busse für was auch immer verlangt wird. Wir möchten her deutlich festhalten, dass wir IMMER freundlich behandelt wurden, nur einmal nach Geld gefragt wurde (der Beamte hat sich nach meinem nein sogar dafür entschuldigt) und nie eine Busse bezahlen mussten. Auch wurden uns bei keiner Kontrolle die Papiere eingezogen und erst nach Zahlung einer gewissen Summe oder nach dem Gang aufs Kommissariat zurückgegeben, wie man manchmal auch lesen kann. In Guinea waren wir sogar erstaunt, dass bei den meisten Checkpoints die vorhandenen Nagelbretter einfach weggezogen wurden und wir ohne Kontrolle weiterfahren durften. Auch haben wir uns in beiden Ländern absolut sicher gefühlt und wurden wenig von Bettlern oder aufdringlichen Leuten belästigt.

Und dann noch dies, bevor ich es ganz vergesse:

Wir wünschen allen schöne und ruhige Weihnachtstage, «en guete Rutsch» ins 2019 sowie gute Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und viele bereichernde Erlebnisse und Begegnungen im neuen Jahr!

 

Goodby, rafiki yetu! Kwaheri kwa sasa …

Gesamtstrecke: 2979.96 km
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